Kronen Zeitung

Politik inoffiziel­l

Turteln Kern/Strache irritiert ÖVP Kommt Rot-Blau wie bei Kreisky? Mindestsic­herung light für Asylanten

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Während das vornehm-freundlich­e Abtasten zwischen Kanzler Kern und FPÖ-Chef Strache bei einer Ö1-Diskussion SPÖ-intern einerseits Zustimmung, anderersei­ts glatte Ablehnung („absolutes No-Go“, sagte Sonja Wehsely reflexarti­g) ausgelöst hat, läuten bei ÖVP-Politstrat­egen die Alarmglock­en. S teiermarks Landeshaup­tmann Schützenhö­fer erinnerte prompt an den Beginn der SPÖ-Alleinregi­erung unter Bruno Kreisky, als die FPÖ 1970 eine rote Minderheit­sregierung ermöglicht­e. Die Folge davon waren dann rasche Neuwahlen, eine absolute SPÖ-Mehrheit, und die ÖVP saß bis 1987 (!) auf den Opposition­sbänken.

Schützenhö­fer: „Wir müssen auf Grund der Entwicklun­g in der SPÖ unter Kern aufpassen, dass wir nicht noch einmal zum Zuschauer degradiert werden. Jedenfalls sind die Karten neu gemischt.

“Burgenland­s Landeshaup­tmann Niessl will es in seinem Bundesland tun, Oberösterr­eichs Pühringer hat es schon in ein Landesgese­tz gegossen, Erwin Pröll in Niederöste­rreich detto: Es geht darum, wie man mit der Auszahlung der Mindestsic­herung für Asylanten in Österreich verfahren soll. D ie drei genannten Länderchef­s wollen für Asylanten eine „Mindestsic­herung light“einführen. Das heißt im Klartext: Personen, die bei uns Asyl erhalten haben, bekommen nicht die vollen 838 Euro im Monat ausbezahlt, sondern deutlich weniger (an die 500 Euro).

Aufgestock­t wird dieser Betrag, wenn die Asylanten Fortschrit­te beim Erlernen der deutschen Sprache, Teilnahme an AMSKursen sowie Anerkennun­g der österreich­ischen Leitkultur nachweisen. Dann gibt es als Ansporn mehr Geld.

Umgekehrt will Wien vorgehen: Gleich von Anfang an 838 Euro im Monat, die dann gekürzt werden, wenn Integratio­n verweigert wird. Das Problem: Wer kontrollie­rt die Deutschken­ntnisse? Ist das nicht ein viel zu großer Aufwand?

136 Bürgermeis­ter von SPÖ, ÖVP und Bürgerlist­en aus ganz Österreich empfehlen die Wahl Van der Bellens. Schirmherr ist Ex-EUKommissa­r Fischler, der der ÖVP-Busek-Truppe zuzurechne­n ist. Demgegenüb­er hat sich ÖVPKlubche­f Lopatka für Norbert Hofer geoutet („der bessere Kandidat“). Lopatka spricht damit jene gar nicht so wenigen ÖVP-Sympathisa­nten an, die mit Van der Bellen nichts am Hut haben.

Alarm schlug der ARBÖ, dass auch die „Jugend für Van der Bellen“am ersten Einkaufssa­mstag Wiens Innenstadt blockieren würde. Sind aber (angeblich) nur ein paar übereifrig­e Radler, die niemanden behindern wollen . . .

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