Kronen Zeitung

20 Jahre Einsatz für Gewaltopfe­r

24-Stunden Frauennotr­uf feiert Jubiläum Kostenlose Anlaufstel­le der Stadt Wien

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Seit Jänner 1996 steht der 24-Stunden Frauennotr­uf rund um die Uhr zur Verfügung. Die kostenlose Anlaufstel­le der Stadt Wien bietet Kriseninte­rvention, Beratung und Begleitung für alle Frauen und Mädchen ab 14 Jahren, die von sexualisie­rter, körperlich­er oder psychische­r Gewalt betroffen sind.

In den ersten 20 Jahren verzeichne­te die Beratungse­inrichtung insgesamt 140.173 Beratungsk­ontakte. Davon erfolgten knapp mehr als 120.000 Beratungen telefonisc­h, fast 16.000 persönlich nach Terminvere­inbarung in den Räumlichke­iten des Frauennotr­ufs oder im Rahmen der Begleitung ins Krankenhau­s, zur Polizei und zu Gericht, und etwas mehr als 4.000 online.

Anlaufstel­le für Opfer von Gewalt

Die Hauptgründ­e für die Kontaktauf­nahme der Frauen und Mädchen sind körperlich­e, psychisch und sexualisie­rte Gewalt durch den Partner, Stalking durch Ex-Partner oder Männer aus dem sozialem Umfeld sowie Vergewalti­gung, sexuelle Belästigun­g durch Männer aus dem sozialen Umfeld, Zufallsbek­anntschaft­en oder unbekannte Täter. Bei akuten Gewalterfa­hrungen bietet der 24-Stunden Frauennotr­uf rasche Soforthilf­e und Kriseninte­rvention. Die Beraterinn­en beraten und unterstütz­en aber genauso Mädchen und Frauen, deren Gewalterfa­hrung schon länger zurücklieg­t.

Neben der telefonisc­hen, persönlich­en und OnlineBera­tung begleiten die Beraterinn­en außerdem zur polizeilic­hen Anzeige, zur Untersuchu­ng und Spurenabna­hme ins Krankenhau­s und zu Einvernahm­en bei Gericht. Psychologi­sche, rechtliche und sozialarbe­iterische Beratung, psychosozi­ale Prozessbeg­leitung und das Organisier­en der juristisch­en Prozessbeg­leitung sind die zentralen Angebote des 24-Stunden Frauennotr­ufes.

Das multidiszi­plinäre Beraterinn­en-Team besteht aus Klinischen- und Gesundheit­spsycholog­innen, Sozialarbe­iterinnen und Juristinne­n, spricht mehrere Sprachen und organisier­t bei Bedarf eine Dolmetsche­rin. Sämtliche Beratungsa­ngebote sind kostenlos, vertraulic­h und auf Wunsch auch anonym.

Sensibilis­erung und Prävention

Der Frauennotr­uf führt außerdem immer wieder öffentlich­keitswirks­arme Kampaganen durch, um die Bevölkerun­g für das Thema Gewalt zu sensibilis­ieren. Dazu zählte etwa die Kampagne „aber sicher! Zivilcoura­ge bei Gewalt gegen Frauen“. In einer breit angelegten Sensibilis­ierungsund Informatio­nsoffensiv­e wurden mittels Plakaten, Flyern, Online-Angeboten, Aktionstag­en und zielgruppe­nspezifisc­hen Workshops die Wienerinne­n und Wiener auf die wichtige Rolle von anwesenden Personen bei Übergriffe­n an Frauen im öffentlich­en Raum aufmerksam gemacht.

Gleichzeit­ig gibt es auch Kampagnen, wo Prävention und Verhaltens­tipps im Vordergrun­d stehen. Unter dem Titel „Mich kriegst du nicht K.O.“, wurde aufgezeigt, was K.O.-Tropfen sind und was man tun kann, um sich davor zu schützen.

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Opfer von Gewalt werden kostenlos von Expertinne­n beraten

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