Millionenskandal um Baumafia: „Mieter haben keinen Schaden“
Betrug, Preisabsprache, Korruption Stadt klagt Geld zurück
Nach der Großrazzia gegen ein korruptes Handwerkerkartell, das auch Wiener Wohnen abgezockt hat, werden mehr Details bekannt. So hat die Stadt bereits Ende 2013 alle Verträge mit dem Syndikat aufgelöst, Ermittlungen bei Staatsanwaltschaft und Finanz ins Rollen gebracht und vorerst 65.000 Euro zurückgeklagt.
„Kein Gemeindemieter ist je zu Schaden gekommen. Weder über höhere Mieten noch über die Betriebskosten“, erklärt ein Sprecher von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ). Wie berichtet, hat das Netzwerk u.a. Maler- und Glaserarbeiten verrechnet, aber nie erbracht. Die Vorwürfe reichen noch viel weiter: Steuerhinterziehung, Betrug, Korruptin und illegale Preisabsprachen.
Um bis zu 65 Millionen Euro dürfte der Steuerzahler geprellt worden sein. 40 Firmen und Privatwohnungen haben Polizei und Finanzfahnder, wie berichtet, in Wien und Umgebung gefilzt. „Sollte Wiener Wohnen weiterer Schaden entstanden sein, schöpfen wir alle Rechtsmittel aus, um das Geld zurückzuholen“, so der Ludwig-Sprecher.
Den Tätern – an der Kartellspitze steht ein Firmenchef und seine Mutter – drohen bis zu zehn Jahre Haft. Ermittelt wird ebenso, ob Wiener-Wohnen-Bedienstete die Hand aufgehalten und mit dem Syndikat zusammengearbeitet haben.
ÖVP und NEOS loben zwar die aktive Mitwirkung der Stadt bei den Ermittlungen, fordern aber lückenlose und schonungslose Aufklärung. VP-Boss Gernot Blümel: „Der Steuerzahler darf nicht die Zeche begleichen.“