Vertrauliche Verkaufspläne für Baujuwel Rinderhalle enthüllt
Nächster Versuch einer Reanimation des Gebietes St. Marx:
Schöne Pläne für die Rinderhalle in St. Marx gab es schon einmal: Nach den Wünschen der stadteigenen WienHolding und der SPÖ-Finanzstadträtin Renate Brauner sollte auf Tausenden Quadratmetern ein Zentrum für Start-up-Firmen viele neue Jobs bringen. Eineinhalb Jahre später sieht die Realität etwas anders aus: die Stadt Wien hat Rekordschulden, und das Baurecht für die Halle aus dem späten 19. Jahrhundert soll verkauft werden.
„Ja, es gibt bereits vertrauliche Pläne zum Verkauf des Baurechts in der Rinderhalle“, wurde der „Krone“im Rathaus bestätigt, dass die WSE, die Wiener Stadtentwicklung GmbH, ihr neuestes Projekt für das dahinsiechende Langzeit-Hoffnungsgebiet St. Marx bereits in den nächsten Tagen präsentieren will. Dabei fix enthalten: der Verkauf des Baurechts an ein Bieter-Konsortium. Und da schrillen bei besorgten Bürgern die Alarmglocken: Kann die Stadt dann weiterhin den Erhalt der 114 Meter breiten und 175 Meter langen Hallen-Konstruktion ohne Verschandelungen garantieren?
„Da steht alles unter Denkmalschutz“, meint dazu die für die WSE zuständige Wien-Holding-Geschäftsführerin Sigrid Oblak im „Krone“-Gespräch. Und sie skizziert die neuesten Pläne für die Rinderhalle so: „Wir starten ein zweistufiges Interessentenverfahren: Zu- erst werden Nutzer und Investoren eingeladen, ihre Ideen zu präsentieren. Da geht es um Start-ups, Büros, aber auch um Gastronomie. Dann sollen die besten Konzepte mit wirtschaftlichen Zahlen unterlegt werden.“Dass sich die Nutzer zu einem Konsortium zusammenschließen und das Baurecht erhalten, sei „möglich“. Wie viel der Verkauf der Stadt bringen soll, sei noch nicht geklärt. Oblak: „Wir wollen unsere Investitionen zurückverdienen.“
Der aktuelle Pächter, die Hey-U Mediagroup, müsse 2017 ausziehen. Fix sei, dass die Kunstmesse Vienna Contemporary im September 2017 noch in der Rinderhalle stattfinden könne.