Gesetzesänderungen sollen solche Tragödien verhindern
„Soko Brunnenmarkt“: Informationen blieben geheim
Die furchtbare Tat hätte wohl verhindert werden können und war KEINE Verkettung unglücklicher Umstände. Das stellte die Sonderkommission Brunnenmarkt fest. Vor allem Amtsgeheimnis und Datenschutz würden verhindern, dass wichtige Informationen an die richtigen Leute weitergegeben werden.
19 Fachleute haben einen ersten Bericht verfasst, der teils erschreckende Erkenntnisse erbrachte. Francis N. war zwar auffällig, doch das blieb den entscheidenden Leuten verborgen. Die Polizeiinspektion Brunnenmarkt, die immer wieder gegen den Kenianer ermittelte, erfuhr zum Beispiel nicht, dass Francis N. auch in anderen Gegenden Wiens Personen attackiert hatte. „Jeder hat ein bisschen was gewusst, aber keiner hat es zusammengeführt“, sagt Kommissionsleiter Helfried Haas.
Und als der Kenianer einmal wegen eines Drogendeliktes verurteilt wurde, wurde keine Bewährungshilfe angeordnet. Eine verpasste Chance, wie Helfried Haas befindet.
Jetzt wollen Fachleute auch rechtliche Vorschläge machen, wie in Zukunft derartige menschliche Tragödien zu verhindern sind. Auch Änderungen von Verordnungen und Gesetzen sollen es ermöglichen, dass wichtige Informationen für die entscheidenden Leute einsehbar sind. Bisher wurde das durch überzogenen Datenschutz teils verhindert.