Wo die Tiere schlafen
Das war ein ausgezeichneter Artikel Ihres Umweltredakteurs Herrn Mark Perry. Der auch von Dr. Tassilo Wallentin immer wieder angeprangerte Zeitgeist „verhätschelt“manche Tierarten, speziell die Predatoren.
Europa ist seit gut 7000 Jahren vom Menschen zu einer Zivilisationslandschaft umgestaltet worden. Man kann nichts mehr der Natur überlassen, da es überall nur mehr Natur aus zweiter Hand gibt, selbst in den Nationalparks. Der Mensch muss überall regulierend eingreifen. Sämtliche Wälder und Felder würden verwüstet, wenn die Jagd Rot- und Schwarzwild nicht dezimieren würde. Dasselbe gilt für Fischotter und Kormoran. Selbstverständlich sind die ein Teil der Natur. Aber naturverträglich sind nur solche Stückzahlen an Fischfressern, welche keine Schäden an den durch die Zivilisation angeschlagenen Fischbeständen verursachen.
Daher ist es so wichtig, dass Herr Perry in diesem Bericht vom Sonntag, dem 20. November, aufgezeigt hat, welche Schäden Fischotter in den Winterlagern der Fische verursachen. Und nicht nur dort. Es gibt bereits Forellenbäche, durch den Otter praktisch fischleer sind. Helmut Belanyecz, Präsident ÖKF FishLife, Österreichisches Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz, Wien
Elektroautos
Die Anschaffung eines Elektroautos soll mit bis zu 4000 Euro subventioniert werden – das ist gut und richtig; auch andere Vorteile, wie Gratisparkplätze usw., soll es geben – das ist auch zu begrüßen. Allerdings erinnert das ein wenig an früher, als man den Leuten vor Jahren den Ankauf von Dieselfahrzeugen empfahl, weil sie so sparsam im Verbrauch sind und Dieselkraftstoff auch viel billiger sei.
Allerdings hat sich im Laufe der Zeit der Dieselpreis dem Preis für Benzin stark angenähert, jetzt soll er (mit dem Umweltschmäh) noch weiter angehoben werden, weil es schon zu viele Diesel-Kfz gibt.
Es ist anzunehmen, dass es auch den Elektroauto-Besitzern eines Tages ähnlich ergeht: Jetzt wird mit verlockenden Angeboten der Kauf dieser Autos forciert, und wenn dann deren Anzahl genügend hoch ist, werden alle diese Privilegien wieder gestrichen. Und die Moral von dieser
Gschicht: Ganz trau ich dieser Sache
nicht. Franz Weinpolter, per E-Mail
Jahrhundert-Rekord
Der amerikanische Aktienindex Dow Jones hat einen neuen Höhepunkt erreicht und erstmals in der 120-jährigen Geschichte die 19.000erMarke überschritten.
Analysten machen dafür vor allem die Hoffnung auf Steuersenkungen und Investitionen in die Infrastruktur verantwortlich. Beides sind Ankündigundie gen des zukünftigen Präsidenten Donald Trump. Auf die europäischen Börsen hatte diese Entwicklung bisher keinen Einfluss, schon gar nicht auf Wien.
Bei uns ist mit Austria Email eine weitere Firma ausgestiegen, und auch KTM wird Wien reduzieren und verstärkt auf Zürich setzen. Der letzte Neuzugang liegt mit FACC bereits zweieinhalb Jahre zurück. Keine rosigen Aussichten für den Börsenplatz Wien und damit natürlich auch für die generelle wirtschaftliche Entwicklung. Dkfm. Ewald Fritz Schrempf, Ramsau am Dachstein
Anna, den Kredit hamma
Viele Österreicher sind verschuldet, und bei der Schuldnerberatung gibt’s immer was zu tun. Für manche ist die Lage hoffnungslos, der Weg führt in den Privatkonkurs.
Vor Jahrzehnten ging uns ein Geldinstitut mächtig auf die Nerven. Es hieß immer: „Anna, den Kredit hamma!“Ganz so einfach war es dennoch nicht, an die Kohle zu kommen. Mit Schaudern denke ich an ein Erlebnis bei einer ortsansässigen Bank. Meine Frau und ich waren jung und wollten ein Grundstück erwerben. Wir hatten einiges gespart, doch am Ende fehlten noch etliche 1000 Schilling. Als ich bei der Bank um einen Kredit anfragte, kam der Hammer. Der zuständige Beamte sagte nicht ein einziges Wort, er grinste mich nur herablassend an und schüttelte immer wieder den Kopf. Diese Arroganz – ich konnte es nicht glauben und schlich unverrichteter Dinge aus der Filiale.
Heute geht’s recht einfach. Es wird das Konto überzogen, und alles Mögliche wird auf Pump angeschafft. Urlaubsreisen, Autos, die neuesten Klamotten und der ganze elektronische Schmarr’n, für alles bekommt man Kredit. Doch viele Menschen verlieren oft den Überblick und landen bei der Schuldnerberatung.
Problemlos verschulden kann sich nur der Staat, der geduldige Steuerzahler ist immer zur Stelle. Werner Schupfer, Attnang-Puchheim