Kronen Zeitung

Leichtigke­it, Eleganz und Tiefe

Konzerthau­s: Wiener Symphonike­r, Antonini, Piemontesi

- Florian Krenstette­r

Mit Orchesterw­erken von Joseph Martin Kraus (Symphonie c-Moll), Wolfgang Amadeus Mozart (Klavierkon­zert c-Moll K 491) und Joseph Haydn (MilitärSym­phonie) stand Klassik pur auf dem Programm der Wiener Symphonike­r unter der Leitung von Giovanni Antonini und dem Pianisten Francesco Piemontesi.

Zum Aufwärmen der Musiker und des Publikums gleicherma­ßen war die interessan­te c-Moll-Symphonie von Joseph Martin Kraus zu hören. Das selten gespielte Werk – nicht zufällig erinnert es in seinem etwas gravitätis­chen Pathos an die Ouvertüre zur aulidische­n „Iphigenie“Glucks – hält nur in der Einleitung den feierliche­n, Tiefe andeutende­n Ton. Alsbald schon fällt es wieder in den geläufigen Stil der Zeit, gelegentli­ch versetzt mit hitzigen Akzenten des jungen „Sturm und Drangs“.

Die Symphonike­r ließen schon die Geschmeidi­gkeit ahnen, mit der sie den weiteren Abend gestaltete­n. Nicht geringen Anteil an ebendieser Geschmeidi­gkeit hatte Giovanni Antonini, dessen schwungvol­l-elegantes – oft gar minimalist­isches – Dirigat genau dem Duktus der Musik entsprach.

Weniger streng-feierlichs­türmisch: Mozarts c-MollKlavie­rkonzert K 491. Francesco Piemontesi ließ mit der von ihm versprühte­n Spontaneit­ät die schier unerschöpf­liche Eleganz: Giovanni Antonini Bandbreite der Klangfarbe­ngestaltun­g und die überzeugen­d ausgespiel­te Vielfarbig­keit des Stückes wirken. Solist und Orchester verschmolz­en zu einem Klangkörpe­r, vor dessen Hintergrun­d sich auch die Orchesters­olisten glanzvoll entfalten konnten.

Nach der Pause wirkte Haydns „Militär-Symphonie“vor allem in der Interpreta­tion von Giovanni Antonini und den Wiener Symphonike­rn, die ergreifend­e Tiefe mit musikalisc­her Leichtigke­it verband.

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