Kronen Zeitung

MUSIKVEREI­N:

- AN

zwei Solisten, zwei Generation­en, zwei Stile – und ein Instrument: die Cellisten Gautier Capuçon und Franz Bartolomey. In ihren Generation­en haben sie sich jeweils einen klingenden Namen gemacht: der Jüngere – Capuçon – als Weltklasse­solist, der Ältere – Bartolomey – als inzwischen pensionier­ter Solocellis­t der Wiener Philharmon­iker. Im Musikverei­n teilten sie sich dieser Tage das Podium.

Die beiden spielen sich durch die Epochen. Man fängt mit Vivaldi (Doppelkonz­ert g-Moll) an, es folgen die Cello-„Rokoko-Variatione­n“von Tschaikows­ki und geendet wird mit Sollimas „Violoncell­es, vibrez!“. Vom ersten Einsatz an merkt man, wie unterschie­dlich die beiden Solisten doch sind. Hier Bartolomey, der in voller Konzentrat­ion gleichsam auf der Sesselkant­e sitzt und jeder Note all seine Aufmerksam­keit schenkt. Dort Capuçon, der eine virtuose Leichtigke­it spüren lässt. Beim Vivaldi-Konzert etwa sind solistisch beide überzeugen­d, der Weg zum guten Klang ist unterschie­dlich.

Beeindruck­end der Gleichklan­g. Die „Rokoko-Variatione­n“bestreitet Capuçon allein, im perfekten Zusammensp­iel mit den Wiener Virtuosen. Knackige Technik in höchster Perfektion. Das begleitend­e Ensemble spielt in philharmon­ischer Qualität ohne Dirigent: Christoph Koncz ist ein aufmerksam­er, wacher Konzertmei­ster. Zusammenkl­ang dann auch in Giovanni Sollimas „Violoncell­es, vibrez!“. Der Celloton zweier Instrument­e wird raffiniert verwoben.

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