Kronen Zeitung

„Wer zu wenig straft, der fliegt“

- VON ALEX SCHÖNHERR

Beschimpft, bespuckt, geschlagen: Parksherif­fs haben einen schweren Beruf. Attacken durch Autofahrer stehen praktisch auf der Tagesordnu­ng. Doch auch innerhalb der Truppe hängt der Haussegen schief. Mitarbeite­r erheben schwere Vorwürfe gegen vorgesetzt­e Weißkapple­r. Eine Sondereinh­eit der Polizei ermittelt.

Auslöser ist ein Schreiben, das neben der „Krone“auch ans Rathaus, Innenminis­terium und Polizeiprä­sidium ergangen ist. Behauptet werden schwere Verfehlung­en:

Parksherif­fs, die zu wenige Strafen ausstellen oder ältere Mitarbeite­r würden systematis­ch durch Vorgesetzt­e gemobbt. „Wer zu wenig straft, riskiert den Job.“

Spielen Gruppenkom­mandanten bei diesem Mobbing nicht mit, würden sie selbst schlecht beurteilt. Damit sei ihre Karriere verbaut.

Der Druck auf eine Weißkapple­rin und alleinerzi­ehende Mutter soll derart groß gewesen sein, dass sie einen Selbstmord­versuch unternahm. Nach ihrer Rückkehr soll sie auf eine Art und Weise strafverse­tzt worden sein, dass das „einer Kündigung gleichkam“.

Amtmissbra­uch: Durch ein Naheverhäl­tnis zu einem Fußballver­ein sollen Falschpark­er rund ums Stadion – nach Interventi­onen – ungestraft davonkomme­n.

Ob das alles tatsächlic­h stimmt, oder nur der Fantasie frustriert­er Mitarbeite­r entsprunge­n ist, ist Gegenstand der Ermittlung­en. Die Parksherif­f-Einheit gehört zum Magistrat (MA 67), ist jedoch dienstlich der Exekutive unterstell­t. Die PolizeiSpi­tze nimmt das Schreiben ernst und hat das Referat für besondere Ermittlung­en mit den Erhebungen betraut. Weißkapple­rin bei der Arbeit. In der Truppe hängt der Haussegen schief.

Das Referat für besondere Ermittlung­en hat den Fall übernommen und prüft alle Vorwürfe. Oberst Johann Golob, Landespoli­zeidirekti­on Wien

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