„Wer zu wenig straft, der fliegt“
Beschimpft, bespuckt, geschlagen: Parksheriffs haben einen schweren Beruf. Attacken durch Autofahrer stehen praktisch auf der Tagesordnung. Doch auch innerhalb der Truppe hängt der Haussegen schief. Mitarbeiter erheben schwere Vorwürfe gegen vorgesetzte Weißkappler. Eine Sondereinheit der Polizei ermittelt.
Auslöser ist ein Schreiben, das neben der „Krone“auch ans Rathaus, Innenministerium und Polizeipräsidium ergangen ist. Behauptet werden schwere Verfehlungen:
Parksheriffs, die zu wenige Strafen ausstellen oder ältere Mitarbeiter würden systematisch durch Vorgesetzte gemobbt. „Wer zu wenig straft, riskiert den Job.“
Spielen Gruppenkommandanten bei diesem Mobbing nicht mit, würden sie selbst schlecht beurteilt. Damit sei ihre Karriere verbaut.
Der Druck auf eine Weißkapplerin und alleinerziehende Mutter soll derart groß gewesen sein, dass sie einen Selbstmordversuch unternahm. Nach ihrer Rückkehr soll sie auf eine Art und Weise strafversetzt worden sein, dass das „einer Kündigung gleichkam“.
Amtmissbrauch: Durch ein Naheverhältnis zu einem Fußballverein sollen Falschparker rund ums Stadion – nach Interventionen – ungestraft davonkommen.
Ob das alles tatsächlich stimmt, oder nur der Fantasie frustrierter Mitarbeiter entsprungen ist, ist Gegenstand der Ermittlungen. Die Parksheriff-Einheit gehört zum Magistrat (MA 67), ist jedoch dienstlich der Exekutive unterstellt. Die PolizeiSpitze nimmt das Schreiben ernst und hat das Referat für besondere Ermittlungen mit den Erhebungen betraut. Weißkapplerin bei der Arbeit. In der Truppe hängt der Haussegen schief.
Das Referat für besondere Ermittlungen hat den Fall übernommen und prüft alle Vorwürfe. Oberst Johann Golob, Landespolizeidirektion Wien