Ein Ausflug nach Bethlehem
Konzerthaus: Bachs „Weihnachtsoratorium“, Rademann
KammerchorDas Freiburgerim Konzerthaus: BarockorchesterAuf dem und Programmder RIAS standen vier Teile aus Bachs „Weihnachtsoratorium“, proper dirigiert von Hans-Christoph Rademann. Ein weitgehend erhebendes Fest, das allerdings ein wenig unter dem unausgeglichenen Solistenquartett litt. GlühweinEs muss sein, nicht um immer sich vorweihnachtlich zu berauschen. Musik von Bach kann’s auch. Für das „Weihnachtsoratorium“gastierte nun mit dem Freiburger Barockorchester ein Spitzenensemble der AlteMusik-Szene. Allerdings in sehr bescheidener (Streicher-)Größe. Das sorgte für einen nicht immer ganz angemessen zarten, beina- he etwa ausgezehrten Streicherklang. Wogegen die Oboen, die Flöte, Sologeige und die exzellenten Trompeter ihre Qualitäten beeindruckend ausspielten. Großer Gewinner des Abends war der RIAS Kammerchor, der in Sachen Homogenität, agiler Präzision und fülliger Klangschönheit begeisterte. Wunderbar, wie stimmig er die Choräle, beson- ders die berühmten Chöre zum Leuchten brachte. Sein ehemaliger Leiter, HansChristoph Rademann, dirigierte diesen Ausflug nach Betlehem souverän, mit einer gewissen Stringenz zwischen zackig und nüchtern.
Für Anke Vondung musste Stefanie Irány in den drei wunderbaren Alt-Arien einspringen. Nur zweckdienlich! Tenor Maximilian Schmitt war ein artiger Evangelist, während Roderick Williams mit wohlgerundetem, klangvollem Bass sehr gefiel. An der Seite der glockenhell singenden Sopranistin Anna Lucia Richter wurde somit „Herr, Dein Mitleid, dein Erbarmen“, das Duett der beiden aus dem dritten Teil, zu einem der schönen, feierlichen Höhepunkte des herzlich bejubelten Konzerts.