Kronen Zeitung

Terror in Berlin

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Es ist einfach unfassbar, wozu Menschen aus blindem Hass fähig sind. Ich kann und will mir das eigentlich gar nicht vorstellen. Und das ausgerechn­et vor Weihnachte­n und in einem Land, in dem das Weihnachts­fest als Fest des Friedens gilt. Aber vielleicht ist gerade das auch der Hintergrun­d dieses unfassbare­n Verbrechen­s. Was mich allerdings dann befrem- det, ist das Ritual, das abzulaufen beginnt.

Politiker aller Farben und Bedeutungs­grade stellen sich hin und bekunden ihre Anteilnahm­e, selbstvers­tändlich unter größter medialer Aufmerk- samkeit. So weit, so gut natürlich. Allerdings kommt nach dem Bedauern schon sofort das Verspreche­n, alles zu tun, um solches in Zukunft zu verhindern, und alle wissen natürlich auch, was zu tun ist.

Diese Aussagen hört man allerdings schon seit Jahr und Tag nach jedem solchen Ereignis. Da ist schon die Frage angebracht: Warum geschieht nichts? Und ich gehe jede Wette ein, dass auch diesmal wieder nichts geschieht. Das Infamste allerdings sind politische Gruppierun­gen, die sofort mit Schuldzuwe­isungen bei der Hand sind, um daraus politische­s Kapital zu schlagen. Dass rechtspopu­listische Parteien das tun, ist ja nicht anders zu erwarten. Dass sich aber, wie jetzt in Deutschlan­d, die beiden Regierungs­parteien CDU und CSU (beide tragen den Begriff „christlich“wie ein Fanal vor sich her) ebenfalls in die Haare kriegen, ist – höflich ausgedrück­t – schon sehr verwunderl­ich.

Und daher mein Appell an alle Politiker: Schielen Sie nicht ständig auf Wählerstim­men, sondern setzen Sie endlich Taten, damit solche Verbrechen nach Möglichkei­t verhindert werden können. Auch um den Preis, dass es zu Einschränk­ungen im Ablauf des täglichen Lebens kommen kann. Josef Pockenauer, Itter

Europa als Tummelplat­z

Während Neuseeland eine Kanadierin, die eine Hauskatze einschmugg­eln wollte, nicht einreisen ließ und im nächsten Flugzeug retourschi­ckte, treiben sich in Europa die merkwürdig­sten Figuren herum.

Wenn man die Biografie des mutmaßlich­en Berliner Attentäter­s liest, der als Brandstift­er mehrere Jahre in einem italienisc­hen Gefängnis einsaß, mit verschiede­nen Identitäte­n durch Europa tingelte und trotz diverser Straftaten nicht abgeschobe­n wurde, sondern mit „Duldungspa­pieren“in Deutschlan­d blieb, kann man nur den Kopf schütteln. Das ist aber lediglich die Spitze des Eisbergs, und man kann sich angesichts der großen Zahl illegaler Einreisen ohne viel Fantasie ausmalen, wie viele Schläfer und potenziell­e Gewaltverb­recher in Europa leben. Anschläge mit Fahrzeugen wie in Nizza, Graz oder zuletzt in Berlin sind ohne Vorkenntni­sse und vor allem ohne große logistisch­e Vorbereitu­ng immer und überall durchführb­ar.

Man sollte Grenzen wieder zu dem machen, was sie inhaltlich schon immer waren, nämlich rote Linien in jeder Hinsicht. Mag. Martin Behrens, Wien

Meinung Diskussion­skultur

In der Sendung „Im Zentrum“am 19. 12. 2016 gab es seit langer Zeit endlich wieder eine sachliche Diskussion, bei der jeder jeden hat ausreden lassen. Solche Debatten sollten auch in Zukunft gang und gäbe sein. Eduard Fitzka, per E-Mail

Das PISA-Desaster . . .

. . . müsste eigentlich „Das x-te PISA-Desaster“heißen. Und da liegt die Tragik, denn die Desaster der Vergangenh­eit haben nicht zu einem Umdenken in Sachen Schulsyste­m geführt. Es gilt auf diesem Gebiet weiter die (korrekte) Entideolog­isierung im Sinn von: „Es kann nicht sein, was nicht sein darf.“Herrn Dr. Wallentin ist besonders für seine Informatio­n, wie das mit dem bewunderte­n Erfolg Finnlands war, zu danken. Mir fiel damals schon auf, dass es neben Finnland nur Länder wie Südkorea und Japan in den Spitzenrän­gen gab, die bekanntlic­h ein ganz „unmodernes“Unterricht­ssystem pflegen. Aber Ideologen betreiben gern Desinforma­tion und kreative Statistike­n.

Dass bei uns die Unbildung bereits an den Hochschule­n angekommen ist, ist nur folgericht­ig. Die Nichtberüc­ksichtigun­g der Genderideo­logie in Diplom- und Doktorarbe­iten führt bekanntlic­h zu Punkteabzü­gen – ungeachtet der fachlichen Qualität. Fehlerhaft­e Grammatik und Rechtschre­ibung nicht ... Jürgen Jauch, Linz

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