Jetzt ist Hannes wieder da: „Das macht Lust auf mehr“
Erstmals seit dem Kitz- Crash stand Reichelt wieder auf dem Stockerl – nun ist er heiß auf die Abfahrt
Das Trauma ist besiegt – Hannes Reichelt ist wieder voll da. 339 Tage nach seinem schweren Sturz auf der Kitzbüheler Streif schaffte der 36-Jährige beim Super-G von Santa Caterina wieder den Sprung auf das Weltcup-Podium. Die Erleichterung war ihm anzusehen, der wiedererwachte Kampfgeist auch: „Das macht Lust auf mehr“, posaunte Reichelt vor der heutigen Abfahrt.
Weihnachten bei Ehefrau Larissa in Südtirol. Wie alle Jahre. Dann sozusagen auf die andere Seite des Berges, ins Veltlin – und dort setzt Hannes Reichelt das Wohlfühl-Programm meist fort. Auf der in Bormio hat er 2012 seine erste Abfahrt gewonnen, auf der
in Santa Caterina war er vor einem Jahr Abfahrts-Zweiter.
Und jetzt hat er diesem eigenartigen Jahr 2016 doch noch ein Krönchen aufgesetzt. 339 Tage nach seinem Crash in Kitzbühel und 99 Tage nach seiner (zweiten) Bandscheiben-Operation stand er beim Super-G wieder auf dem Weltcup-Podium. Und dieser zweite Platz war sichtlich eine Riesenerleichterung: „Das 16er-Jahr war eine Berg-Tal-Fahrt. Aber jetzt bin ich wieder auf dem Hochplateau, jetzt freue ich ich auf 2017.“
Das gibt dem 36-Jährigen auch viel Kraft für die heutige Abfahrt: „Noch ist es mir zwar ein Rätsel, wie Christof Innerhofer im Training so einen Vorsprung holen konnte. Aber ich habe Lust auf mehr, ich greife an.“
Ein starkes Speed-Team
Gilt für das ganze rotweiß-rote Speed-HerrenTeam, das ja Anfang Dezember in Val d’Isére arg gebeutelt wurde. Der Super-G war ein starkes Lebenszeichen. Gröden-Abfahrt-Sieger Max Franz wurde starker Fünfter („Cool, aber es war mehr drinnen“), und Vincent Kriechmayr kehrte in die Top 10 zurück: „Endlich bin ich wieder schnell.“
AUS SANTA CATERINA BERICHTET GEORG FRAISL