Was ist Geld?
Am 22. Dezember wurde im TV berichtet, dass wir Österreicher alle zusammen 2014 eine Leistung von 330 Milliarden Euro erwirtschaftet haben. Ein gewaltiger Betrag – darauf können wir stolz sein! Wie war es früher? 100 Schilling in der Tasche, das war eine Menge Geld, und einen 1000er, einen „Blauen“, wer hatte schon so etwas im Börsel? Heute ist ein Euro100er viel mehr wert als ein 1000er damals, und wie lange hält er sich schon? Der „Pensionshunderter“kostet angeblich 200 Millionen Euro Steuergeld.
Heutzutage lesen wir in den Zeitungen ja nicht mehr von 1000ern, sondern nur noch von Millionen, vor allem, wenn es um Budgetüberschreitung geht. Wien wird 2017 an die 500 Millionen neue Schulden machen, wenn’s reicht. Na, und? Die Hypo-Alpe-AdriaBankpleite kostet uns fünf Milliarden, oder sind es etwa zehn? VW muss wegen des mutwillig verursachten Dieselskandals 15 Milliarden berappen, oder sind es gar schon 19? Aber was ist das schon gegen die Europäi- sche Zentralbank, die ein Herr Draghi leitet, den übrigens niemand von uns gewählt und ermächtigt hat, obwohl wir alle für ihn haften. Der gibt für dubiose Banken, die auf wertlosen Wertpapieren sitzen, 2,6 Milliarden Euro aus, aber das wird ja jetzt reduziert auf zwei Milliarden, und das auch nur noch für ein Jahr. Nur noch zwei Milliarden, das aber jeden Tag (!), einschließlich Samstag und Sonntag! Jeden Tag zwei Milliarden! So viel Geld kann auch die EZB an einem Tag nicht drucken. Das ist auch nicht notwendig, denn es steht wohl nur auf dem Computerbildschirm des Herrn Draghi und wird elektronisch in Europa hin- und hergeschoben. Was ist Geld also eigentlich? Roland Egger, Wien