Kronen Zeitung

Merkwürdig

- claus. pandi@ kronenzeit­ung. at

Für die Kanzlerpar­tei wird Muna Duzdar zum Problem. Die Staatssekr­etärin hat wieder einmal eine Phantomdeb­atte ausgelöst - einen Konflikt zwischen SPÖ und ÖVP um eine Frage, die niemals zur Frage gestanden hat. Im konkreten Fall um das Kreuz in den Klassenzim­mern.

Von SPÖ- Chef Christian Kern als politische­s Talent am linken Rand des Wiener Rathauses entdeckt und in die Bundesregi­erung befördert, etabliert sich die Staatssekr­etärin als Spezialist­in für Missverstä­ndnisse.

Das wäre halb so schlimm, ginge es nur um übliche Fehlleistu­ngen des alltäglich­en koalitionä­ren Betriebs. Duzdar begibt sich jedoch ohne Not, aus eigenem Antrieb auf das Feld der Religionen.

Nun hat es als Privatsach­e zu gelten, dass sich die Staatssekr­etärin des Bundeskanz­lers als nicht praktizier­ende Muslima bezeichnet. Auch ihre Führungsfu­nktion in der Palästinen­sisch- Österreich­ischen Gesellscha­ft ließe sich noch als sentimenta­ler Dienst an der Herkunft ihrer Eltern erklären. Als unpolitisc­h werden sich die Aktivitäte­n Duzdars, die wie viele Kinder mit palästinen­sischen Förderern an der Sorbonne Recht der arabischen Länder studiert hat, in einer Palästinen­ser- Organisati­on jedoch schwer darstellen lassen.

Richtig kritisch wird das aber erst, wenn man österreich­isches Regierungs­mitglied ist. Und wirklich ernst wird es, wenn man mit diesem Hintergrun­d sehr merkwürdig in eine Debatte über religiöse Symbole eingreift.

Damit hat jetzt weniger Muna Duzdar, sondern der Bundeskanz­ler ein Problem.

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