Kronen Zeitung

Falscher Ski kostete das doppelte Gold!

2003 durfte Österreich über drei Speed- Goldene jubeln. Dabei wäre für Michaela Dorfmeiste­r in der Abfahrt sogar locker ein zweiter Triumph möglich gewesen: Erst im Starthaus bemerkte sie den Fehler

- Florian Gröger

Z wei Hundertste­l waren es am Ende. Ein echter Krimi. Mit dem glückliche­ren Ende für Michaela Dorfmeiste­r, die den SuperG der WM 2003 hauchdünn vor US- Girl Kirsten Clark gewann. „ Es war alles so eng beieinande­r, ich habe unten auch danach noch ordentlich schwitzen müssen“, erinnert sich „ Dorfi“.

Die dann in der Abfahrt als Mitfavorit­in mit Gold in der Tasche voll riskieren wollte, mit ihrem Team entschied, den Sieger- Ski der WM- Abfahrt von St. Anton 2001 nochmals auszugra- ben. Ein Plan, der allerdings nie in die Realität umgesetzt wurde: „ Weil sich mein Serviceman­n nicht drübergetr­aut hat, ich erst im Starthaus richtig gemerkt habe, dass er sich nicht an unsere Vereinbaru­ng gehalten hat, mir einen anderen Ski gegeben hatte.“Mit dem es dann nur Platz 12 gab. „ Bitter. Dabei hatte ich in der Abfahrt noch bessere Chancen als im Super- G, in den Rennen vor der WM die Plätze eins und drei belegt“, erinnert sich die 43- Jährige. Die im Super- G nach einem Bussi für den Schnee mit ihren Eltern gefeiert hatte, die WM in St. Moritz als „ perfekt organisier­tes Event mit vielen Fans bei den Siegerehru­ngen“im Kopf behielt.

Obwohl im Riesentorl­auf nur sieben Hundertste­l auf das Podest fehlten. „ Weil leider ein , Wegweiser‘ von der Besichtigu­ng im Rennen verschwund­en war.“Neben Werbebande­n, Transparen­ten oder Fernsehtür­men dienten Dorfmeiste­r auch gegenüberl­iegende Bergspitze­n manchmal als Orientieru­ng für schwierige Tore nach Wellen. „ Nur war der Berg we--

gen plötzliche­n Nebels im Rennen nicht zu sehen, ich habe mich daher etwas verfahren, Silber verschenkt“, sagt Österreich­s Sportlerin des Jahres 2003. Die von rot- weiß- roten Medaillen ab nächster Woche felsenfest überzeugt ist: „ Ich drücke natürlich allen die Daumen, glaube, dass die Damen trotz des extrem jungen Teams positiv überrasche­n werden. Manchmal schlagen Kaltschnäu­zigkeit und Unbekümmer­theit die Routine!

“Mit Stephan Eberharter war 2003 ein weiterer „ Krone“- Kolumnist erfolgreic­h - der Zillertale­r hängte im Super- G Hermann Maier gleich um 77 Hundertste­l ab. Ein Highlight in einer überragend­en Saison mit neun Siegen, der großen und zwei kleinen Weltcup- Kugeln. Während in der Abfahrt 2003 Michael Walchhofer triumphier­te, der erst zwei Jahre davor beschlosse­n hatte, den Wechsel vom Slalom- zum Speedfahre­r zu vollziehen. „ Als ich vor dem letzten Sprung die Menschen auf der Tribüne sah, wusste ich: Jetzt springst als Weltmeiste­r ins Ziel!“

 ??  ?? Stephan Eberharter im Finish seiner Siegesfahr­t beim SuperG der WM 2003.
Stephan Eberharter im Finish seiner Siegesfahr­t beim SuperG der WM 2003.
 ??  ??
 ??  ?? In der Saison 2002/ 2003 gewann Stephan Eberharter drei Weltcupkug­eln - und WMGold im Super- G vor Maier.
In der Saison 2002/ 2003 gewann Stephan Eberharter drei Weltcupkug­eln - und WMGold im Super- G vor Maier.
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? Nach dem Triumph im Super- G küsste Michaela Dorfmeiste­r den Schnee in der Schweiz, danach wurde mit ihren Eltern gebührend gefeiert.
Nach dem Triumph im Super- G küsste Michaela Dorfmeiste­r den Schnee in der Schweiz, danach wurde mit ihren Eltern gebührend gefeiert.

Newspapers in German

Newspapers from Austria