Kronen Zeitung

Ein „ Teufel“mit genialem Hirn

Patriots- Trainergur­u i Bill Belichick könnte als erst zweiter Mensch siebenten Super- Bowl- Ring erobern

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Grimmig stapft er die Linie entlang, den Kopf in der Kapuze seines Pullovers begraben. Ein Bild, das jeder Footballer kennt. Und jeder fragt sich: Was geht vor in diesem Kopf? Dem von Bill Belichick, dem wohl brillantes­ten der NFL.

Seit er 2000 die New England Patriots als Coach übernahm, ist dort der Erfolg daheim. Vier Super Bowls holte das Team, und das ist zum Großteil sein Verdienst. Egal, was der Gegner plant, er scheint immer eine Antwort zu haben.

„ Er versteht es wie kein anderer, gegnerisch­en Spielern die Stärken wegzunehme­n und ihre Schwächen zu nutzen“, meint Ex-GiantsCoac­h Bill Parcells, als dessen Assistent Belichick ebenfalls zwei Super Bowls holte. „ Er lebt nur für den Football, schon sein ganzes Leben.“Bereits als Neunjährig­er wurde Belichick vom Vater dazu „ gedrillt“, Spiele zu analysiere­n und sezieren. Mit 23 kam er 1975 in die NFL und ging nie weg. B elichick verlangt Spielern und Trainern alles ab, ist bereit, auch über die Grenzen des Legalen zu gehen. Etwa, wenn er seine Gegner ausspionie­rte. „ BeliCheat“wurde er schon genannt, Teufel sowieso. Der Kosename einiger Freunde für ihn soll „ Arschloch“sein. Belichick schätzt das.

Auch das zeigt seine Mentalität. Anweisunge­n ohne Flüche gibt es kaum. Lächeln sieht man den 64- Jährigen höchstens im Kreis seiner Familie - zwei Söhne gehören zu seinem Trainertea­m - oder nach einem Super- Bowl- Sieg. Gelingt der am Sonntag gegen Atlanta, wäre das grantige, für viele sogar „ teuflische“Genie nach Neal Dahlen der zweite Mensch mit sieben Ringen.

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