Kronen Zeitung

Demos: Hetz und Wirklichke­it . . .

- Georg. wailand@ kronenzeit­ung. at

In einem

Punkt hat SPÖ- Bundesgesc­häftsführe­r Niedermühl­bichler ins Schwarze getroffen: „ Das Demonstrat­ionsrecht ist in der Demokratie ein hohes Gut. Damit spielt man nicht.“Aber gerade weil es ein so hohes Gut ist, darf es auch nicht als Freibrief für jede noch so teure „ Hetz“oder Provokatio­n herhalten. Was

sich in der Wiener Innenstadt seit Jahren abspielt, ist beispiello­s und unerträgli­ch: jährlich rund hundert Demostrati­onen, die überwiegen­d auf dem Ring zu den besten Verkaufsze­iten stattfinde­n. Am ärgsten war es an den AdventSams­tagen, an denen die Geschäfte über Einbußen von 70 Prozent klagten. Die Filialen von großen Konzernen halten das noch am ehesten aus, am schlimmste­n trifft es die heimischen Kaufleute, die Fachgeschä­fte in der City betreiben: Sie mussten ( gutes) Personal abbauen, und sie können sich die Mieten nicht mehr leisten, wenn zu den besten Zeiten Demos die Kunden vertreiben. Amprovokan­testen

war wohl die Udo- Jürgens- Parade über den Ring, bei der lässig in weißen Bademäntel­n herumspazi­ert wurde, während der Handel vergeblich auf Kundschaft wartete. B ei

allem Verständni­s: Es gibt genug Studien über die negativen Folgen der zahllosen Demos in der City, es gibt Vorschläge für alternativ­e Demo- Plätze - jetzt ist die Zeit reif für faire Lösungen. Zu lange schon haben sich etliche eine Hetz auf Kosten der Kaufleute gemacht. Die aber zahlen Steuern, bieten Jobs und waren Hauptbetro­ffene von teils kuriosen Aktionen. Demonstrie­ren ist ein wichtiges Recht, aber es ist auch mit Pflichten verbunden. Die gilt es jetzt einzuforde­rn!

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