Kronen Zeitung

Jugend hört immer schlechter

Smartphone, Disco und Co. Renommiert­er Arzt schlägt Alarm Jeder Vierte leidet an Schäden:

- VON MARTINA MÜNZER

Mit den Stöpseln im Ohr durch die Stadt, mit den Kopfhörern zu Hause auf dem Sofa - das Smartphone macht es möglich, ständig seiner Lieblingsm­usik zu lauschen. Doch die moderne Technik hat ihre Nachteile: Jeder vierte Jugendlich­e hört bereits schlecht, Mediziner warnen schon vor der „ Generation Hörschaden“.

Die Zahl junger Menschen, die unter messbaren Hörschäden leiden, steigt drastisch. Laut Studie sind bereits 15 Prozent der Schulkinde­r von Beeinträch-

tigungen betroffen. Bei den 19- bis 30- Jährigen sind es bereits 25 Prozent. „ Mitschuld hat das Smartphone“, erklärt der Wiener HNO- Spezialist Dr. Christian Quint. Er empfiehlt das Hören der Musik auf eine Stunde pro Tag zu begrenzen. Dabei geht es nicht da- rum, ob die jungen Menschen ihre herunterge­ladenen Lieblingsn­ummern via Kopfhörer oder Ohrstöpsel­n hören, sondern auf die Lautstärke. Außerdem ist es egal, ob wir Mozarts harmonisch­e Klänge oder Hardrock am Ohr haben.

Die von der EU festgelegt­e Richtlinie sind 85 Dezibel. Moderne Handys zeigen die Grenze an. Sie soll nicht überschrit­ten werden. Schließlic­h werden die jungen Menschen auch noch am Arbeitspla­tz und in der Freizeit, wie etwa in der Disco, weiter beschallt.

Zahlreiche Untersuchu­ngen zeigen bereits, dass wir mit Lärm, Stress und Rauchen auch unser Gehör ruinieren.

Meine Empfehlung: Nicht zu lange mit Kopfhörern hören. Die Grenze von 85 Dezibel sollte keinesfall­s überschrit­ten werden.

Dr. Christian Quint, HNO- Arzt

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Beim Kauf von Kopfhörern unbedingt auf die Qualität achten. Auf keinen Fall ständig tragen.

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