Ruhiger Rechtswalzer in der Hofburg
„ Festung“rund um den Akademikerball Großaufgebot der Polizei hatte 2800 Demonstranten im Griff
Abgeschottet von Tretgittern, stand am Freitag in der Hofburg der Akademikerball auf dem Programm. Während sich Burschenschafter im Rechtswalzer wiegten, zogen linke Demonstranten von der Universität zum Stephansplatz. Nach den Ausschreitungen im Jahr 2014 waren die Sicherheitsvorkehrungen wieder enorm.
Platzverbot rund um die Hofburg, Straßensperren und Hunderte Demonstranten, die lautstark durch die Wiener Innenstadt zogen, während die ersten Gäste auf dem Heldenplatz vorfuhren. Der Akademikerball hielt Freitag die Bundeshauptstadt einmal mehr in Atem. Viele Geschäfte sperrten sicherheitshalber früher zu, jene innerhalb des Platzverbots sowieso: „ Wir rechnen mit Umsatzeinbußen von bis zu 40 Prozent“, erklärte Stefan Ratzenberger, Unternehmenssprecher von Aida. Im Jahr 2014 wurden mehrere Filialen der Konditoreien- Kette beschädigt. Mit einem überaus mulmigen Gefühl sahen die Geschäftsleute entlang der Demo- Route der Nacht auf Samstag ent-
gegen, die Gewaltorgie von vor drei Jahren hat jedenfalls Spuren hinterlassen. Strache lag krank im Bett, ruhiger Dienst für Beamte
Die Exekutive konnte im Vorfeld keine Anzeichen für eine mögliche Eskalation erkennen. Dennoch stand die Polizei mit 2700 Mann im Großeinsatz. Ihnen gegenüber rund 2800 Demonstranten. Diese machten lautstark und mit Transparenten auf sich aufmerksam. Nur vereinzelt wurden bengalische Lichter entzündet. Bis zum Redaktionsschluss kam es zu keinen Ausschreitungen. Das Fest ging ruhig über die Bühne. Allerdings ohne FPChef Strache. Dieser musste die Teilnahme kurzfristig wegen Erkrankung absagen.
Bis 20 Uhr ist die Demonstration friedlich über die Bühne gegangen. Nur vereinzelt wurde Pyrotechnik gezündet.
Johann Golob, Sprecher der Wiener Polizei zur „ Krone“