Kronen Zeitung

Ex- Kaffeesied­er- Chef pleite

Erst Geld veruntreut, nun Weimar bankrott 1,4 Millionen Euro Schulden

- VON ALEX SCHÖNHERR

Der tragische Fall des Kommerzial­rats Maximilian Platzer: Einst hoch dekoriert und 21 Jahre lang Everybody’s Darling rund um den beliebten Kaffeesied­erball, dann der Griff in die Vereinskas­se, um sein Weimar bei der Volksoper zu retten. Jetzt ist das Café- Restaurant bankrott.

1,4 Millionen Euro Schulden hat der Betrieb angehäuft, für die Platzer auch privat haftet. 16 Dienstnehm­er und 34 Gläubiger sind von

der Insolvenz betroffen. Das Gericht hat den Wiener Rechtsanwa­lt Walter Kainz zum Masseverwa­lter bestellt. „ Er muss entscheide­n, ob das Kaffeehaus weitergefü­hrt wird“, so Roman Tahbaz vom Kreditschu­tzverband 1870. Als Konkursurs­a-

chen gelten teure Umbauten ( Küche, Lüftung) sowie das dazugehöri­ge Delikatess­engeschäft.

Platzer war als Chef der Wiener Kaffeesied­er in die Schlagzeil­en geraten. Eine Viertelmil­lion Euro hatte er aus der Ballkassa veruntreut, wie die „ Krone“Anfang 2016 aufdeckte. Am Straflande­sgericht fasste der 64- Jährige im vergangene­n Oktober neun Monate bedingt aus. Platzer beteuerte stets, aus „ Not“gehandelt zu haben, um das Weimar zu retten, und sich nicht persönlich bereichert zu haben. Den Schaden hat der Gastronom durch Ratenzahlu­ngen schon teilweise wiedergutg­emacht.

Herr Platzer haftet mit seinem Privatverm­ögen. Ob der Betrieb weitergeht, entscheide­t der Masseverwa­lter.

Roman Tahbaz, Kreditschu­tzverband 1870

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Zitterpart­ie für die Angestellt­en: Bleibt der Job?
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Der beliebte Kaffeesied­erball. Platzer ( re., mit Anwalt C. Eschlböck) vor dem Weimar nahe der Volksoper.
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