Ex- Kaffeesieder- Chef pleite
Erst Geld veruntreut, nun Weimar bankrott 1,4 Millionen Euro Schulden
Der tragische Fall des Kommerzialrats Maximilian Platzer: Einst hoch dekoriert und 21 Jahre lang Everybody’s Darling rund um den beliebten Kaffeesiederball, dann der Griff in die Vereinskasse, um sein Weimar bei der Volksoper zu retten. Jetzt ist das Café- Restaurant bankrott.
1,4 Millionen Euro Schulden hat der Betrieb angehäuft, für die Platzer auch privat haftet. 16 Dienstnehmer und 34 Gläubiger sind von
der Insolvenz betroffen. Das Gericht hat den Wiener Rechtsanwalt Walter Kainz zum Masseverwalter bestellt. „ Er muss entscheiden, ob das Kaffeehaus weitergeführt wird“, so Roman Tahbaz vom Kreditschutzverband 1870. Als Konkursursa-
chen gelten teure Umbauten ( Küche, Lüftung) sowie das dazugehörige Delikatessengeschäft.
Platzer war als Chef der Wiener Kaffeesieder in die Schlagzeilen geraten. Eine Viertelmillion Euro hatte er aus der Ballkassa veruntreut, wie die „ Krone“Anfang 2016 aufdeckte. Am Straflandesgericht fasste der 64- Jährige im vergangenen Oktober neun Monate bedingt aus. Platzer beteuerte stets, aus „ Not“gehandelt zu haben, um das Weimar zu retten, und sich nicht persönlich bereichert zu haben. Den Schaden hat der Gastronom durch Ratenzahlungen schon teilweise wiedergutgemacht.
Herr Platzer haftet mit seinem Privatvermögen. Ob der Betrieb weitergeht, entscheidet der Masseverwalter.
Roman Tahbaz, Kreditschutzverband 1870