Mehr Millionen
Bio- Futter, Mini- Aquarien und Lernspiele: Hund, Katz und Co. k kosten 570 Millionen € im Jahr
Das Hirschgeweih ist der letzte Schrei unter Hundehaltern: Der harte Knochen pflegt „ Bellos“Zähne, der weiche Kern belohnt die Kauarbeit. Acht Euro aufwärts kostet eine Stange, dasselbe Gewicht an künstlich hergestellten Kauknochen ist für knapp 2 € erhältlich. Trotz des höheren Preises steigt die Nachfrage nach naturnahem Futter. „ Hund und Katze sind heute keine Restlesser mehr, sondern ein Fa- milienmitglied, das man verwöhnen will. Dafür ist man bereit, mehr zu zahlen“, sagt Kurt Essmann, Sprecher der heimischen Zoofachhändler. Und so finden sich in den Regalen Hundefutter, das mit Wildbeeren, Kräutern, Wurzeln und Lammfleisch die Ernährung des Wolfes nachahmen soll, Diät- und Allergikernahrung oder gefriergetrocknete Katzensnacks von Freilandwild, Wachtel und Regenbogenforelle. Für Letztere berappen Herrchen und Frauchen fünf Euro für 35 Gramm, umgerechnet 143 €/ kg.
Insgesamt lassen die Österreicher sich das Futter für ihren Liebling 400 Mio. € kosten. Profiteure der Tierliebe sind zum einen Lebensmittelhändler
und Drogeriemärkte: 50% der Tiernahrung wird dort gekauft, 5% entfallen auf Spezialisten wie Fleischer. Die restlichen 45% teilen sich Zoofachhändler, Baumärkte und Filialisten wie Megazoo, Fressnapf oder Tomy’s Zoo. Sie heimsen auch die 170 Mio. € ein, die für Tierzubehör ausgegeben werden. Das Angebot geht mittlerweile weit über Leinen, Halsbänder und Katzenklos hinaus: „ Lernspielzeuge für Hunde und Katzen sind sehr gefragt“, sagt FressnapfChef Hermann Aigner. Mit 124 Filialen und einem Umsatz von 168 Mio. € ist das Unternehmen der mit Abstand größte Anbieter für Tierbedarf.
In den fünf MegazooFilialen wächst vor allem der Bereich Aquaristik und Terraristik: „ Das Nano- Aquarium mit Garnelen ist ein beliebtes StyleElement in Stadtwohnungen“, sagt Chef Holger Luer. Einsteigersets gibt es ab 50 €, die Tiere kos- ten zwischen zwei und 25 Euro. Teurer wird es, wenn man den neuesten Techniktrends folgt: Kontrollsysteme, die automatisch Wasserwerte testen und ausgleichen, kommen auf über 500 Euro.