Erzengel im Rausch der Bilder
Odeon: „ Rauschen der Flügel“; Piplits, Mattiazzo, Rauchmann
Ein Abend über das Erlangen von Erkenntnis, orientalische Weisheit, Schönheit und Liebe: Erwin Piplits, Mario Mattiazzo & Ivana Rauchmann zeigen im Odeon ihre Kreation „ Rauschen der Flügel“, Teil eins der Trilogie „ Fidèles d’amour“: Ein Rausch der Bilder, Farben, Klänge, des Tanzens und Singens.
Erwin Piplits, der Bilderzauberer und Theatermagier, ist seinen Prinzipien treu geblieben: Auch wenn der Erzengel Gabriel mit rauschenden Flügeln als strahlendes Licht durch das Odeon weht, setzt Piplits auf kunstvoll entwickelte Szenen. Wogende Tanzbilder - diesmal mit viel Text und Gesang - stehen da neben der Weite der Wüste oder einem fast surrealen Kaffeehaus, in die Schräge verzogener Architektur, durch die ein junger Mann ( Elvis Grezda) auf der Suche nach Erkenntnis und Liebe taumelnd sich kämpft. Und unter einem wunderschönen Sternenhimmel schwebt ein Menetekel, ein Caldersches Mobile- Gebilde aus dürren Ästen und drehenden Kristallkugeln. Piplits öffnet dem Kosmos.
Texte vom Corpus hermeticum bis zum persischen Dichterphilosophen Suhrawardi lieferten Anregungen, aber auch die „ Fidèles d’amour“, Derwische, die in trancehafter Hingebung tanzen. Alles dreht sich, alles bewegt sich bei Piplits, win-
det sich in Tanzbewegungen wie in Trance oder zieht in Prozessionen durch magi-
sche Landschaften. Ein bejubeltes Theaterereignis.