Österreich - ein Land von Konsumenten
Im internationalen Freihandel ist Österreich benachteiligt. Weitere schrankenlose Ausweitung des Freihandels, wie dies z. B. die EU mit CETA und TTIP vorsieht, wird Österreich schaden und unser Lebensniveau nachteilig beeinflussen. Freihandel betrifft nämlich hauptsächlich Massenprodukte, die in Riesenbetrieben mit automatisierter und computerisierter Fertigung hergestellt werden. Das sind z. B. Autos, Maschinen, Elektronikwaren, aber auch Kleidung, Einrichtungsgegenstände, Baumaterialien und vieles andere.
Österreich hat keine entsprechenden Riesenbetriebe. Wir sind ein Hochsteuerland mit hohen Sozialstandards. Mit der Produktionin Niedrigsteuerländern, wo auch niedrige Löhne gezahlt werden und wo Umweltschutzvorschriften nicht wie bei uns kostensteigerndwirken, könnenwirnicht mithalten. Ausdiesen Gründen ist die Grundstoffindustrie schon längst aus Österreich verschwunden. Wenn wir die im Ausland unter Dumpingbedingungen erzeugten Waren – oft minderer Qualität, aber zu konkurrenzlos niedrigen Preisen – unbeschränkt bei uns einführen, dann werden unsere Produktionsbetriebe bald in noch größerem Umfang zusperren müssen. Mehr und mehr Arbeitsplätze gehen damit verloren. Auchunsere Ausfuhren sind da keine Kompensation. Denn unter den angeführten nachteiligen Produktionsbedingungen in Österreich bleiben unsere Ausfuhren mehr und mehr hinter den Einfuhren zurück. Österreich wird auf dem Weltmarkt immer mehr zu einem Land von Konsumenten, wir sind fast keine Produzenten mehr!
Womit aber müssen wir die überbordenden Einfuhren bezahlen? Mit Schulden – solang es gut geht – und mit dem Ausverkauf des Volksvermögens. Die schlimmste Konsequenz dieser Art Handelspolitik aber ist weiters das unvermeidliche Anwachsen der Arbeitslosigkeit. Arbeitslosigkeit – das Erzübel der Massengesellschaft und der Hauptauslöser des Volksunwillens. Wirtschaftspolitik heute muss die Zeichen der Zeit wahrhaben und darf nicht in alten Gleisen dahintrotten!