Dortmunder Hilfe für den Münchner Erzrivalen
Die Bayern kamen daheim gegen Schalke nicht über ein 1: 1 hinaus, bauten ihre Führung aber trotzdem auf vier Punkte aus, weil die Borussia im Schlager gegen Leipzig 1: 0 gewann
Nach sieben Liga- Erfolgen hintereinander riss gestern die Serie der Bayern. Daheim gegen Schalke kamen die Münchner über ein 1: 1 nicht hinaus. Und dennoch durfte der Rekordmeister sich freuen. Weil ausgerechnet Erzrivale Dortmund mit einem 1: 0 über Leipzig den Bayern eine kleine Schützenhilfe leistete.
Allein im Auto hatte Ralph Hasenhüttl die Reise nach Dortmund gemacht. Nachdem er gefiebert hatte, wollte der Leipzig- Trainer nicht noch jemand anzustecken. Sein Team musste beim Hit ohnehin die kranken Werner, Sabitzer und Demme vorgeben.
Das merkte man im Spiel, in dem Dortmund drückend überlegen war. In Minute 35 jubelte der zuletzt kritisierte Trainer Thomas Tuchel euphorisch. Dembele hatte zwei Verteidiger überlaufen, in die Mitte geflankt, dort köpfte Aubameyang sein 17. Saisontor. Nach der Pause ließ Reus aber drei Sitzer aus, machte es so nochmals spannend. Und tatsächlich gelang Palacios in Minute 93 das vermeintliche 1: 1, das aber zurecht wegen Abseits nicht gegeben wurde.
War Hasenhüttl da erst recht verschnupft? Im Gegenteil. „ Dortmund hat den Sieg verdient. Mit den Möglichkeiten, die wir heute zur Verfügung hatten, bin ich stolz auf die Mannschaft.“Auch Gegenüber Tuchel war freilich erfreut: „ Das war ein 4: 0 als 1: 0 verkleidet.“
Mit dem die Borussia ausgerechnet dem Erzrivalen half. Denn Bayern hatte gegen Schalke Punkte liegen gelassen. Nach Lewandowskis früher Führung ( 9.) hatte Naldo per Freistoß, bei dem Neuer nicht gut aussah, umgehend ausgeglichen ( 13.). Danach hatte Schalke die besseren Siegchancen. Neuer rettete gegen Kolasinac, die Latte gegen Burgstaller.
In der Schlussphase kam Lahm zu seinem 500. Bayern- Spiel, wurde auch Alaba eingewechselt. Es blieb aber beim 1: 1. „ Insgesamt war das nicht genug“, kritisierte Trainer Carlo Ancelotti.