Irgendwann muss Schluss sein
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan verwandelt sein Land zunehmend in eine Diktatur, er geht gegen jeden vor, der nicht nach seiner Pfeife tanzt. Nun gut, das ist das Problem der Türkei, könnte man meinen. Aber Erdoğan will seine gefährliche Propaganda auch zu uns tragen.
Und da wird es unverständlich und befremdlich. Nicht nur ob der Tatsache, sondern auch aufgrund so mancher Reaktionen. Soll man ihn halt machen lassen, alles halb so wild, das muss eine Demokratie schon aushalten, wir haben ja Meinungsfreiheit - so lauten die Kommentare der Über- Korrekten, die blinden politischen Fanatismus offenbar harmlos finden.
Aber wie lange sollen wir noch zuschauen, dem Angreifer auch die andere Wange hinhalten oder uns beschimpfen lassen? Dass ein Vertreter der türkischen Regierungspartei einen Kanzler mit „ Fuck off“beleidigt, zeugt nicht nur von schlechten Manieren und einem bemitleidenswerten geistigen Zustand, sondern eben auch von einem politischen Verständnis, das bei uns nichts zu suchen hat.
Irgendwann muss Schluss sein - und das ist jetzt. Die Regierung muss schleunigst das Auftrittsverbot für türkische Politiker, die hier Wahlkampf betreiben wollen, umsetzen. Bis das Gesetz fertig ist, ist die kreative Trickkiste gefragt - etwa das Sperren der geplanten Halle wegen strikter Brandschutzregeln. Hauptsache, der türkische Wahlkampf bleibt draußen aus Österreich.