Kronen Zeitung

Irgendwann muss Schluss sein

- doris. vettermann@ kronenzeit­ung. at

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan verwandelt sein Land zunehmend in eine Diktatur, er geht gegen jeden vor, der nicht nach seiner Pfeife tanzt. Nun gut, das ist das Problem der Türkei, könnte man meinen. Aber Erdoğan will seine gefährlich­e Propaganda auch zu uns tragen.

Und da wird es unverständ­lich und befremdlic­h. Nicht nur ob der Tatsache, sondern auch aufgrund so mancher Reaktionen. Soll man ihn halt machen lassen, alles halb so wild, das muss eine Demokratie schon aushalten, wir haben ja Meinungsfr­eiheit - so lauten die Kommentare der Über- Korrekten, die blinden politische­n Fanatismus offenbar harmlos finden.

Aber wie lange sollen wir noch zuschauen, dem Angreifer auch die andere Wange hinhalten oder uns beschimpfe­n lassen? Dass ein Vertreter der türkischen Regierungs­partei einen Kanzler mit „ Fuck off“beleidigt, zeugt nicht nur von schlechten Manieren und einem bemitleide­nswerten geistigen Zustand, sondern eben auch von einem politische­n Verständni­s, das bei uns nichts zu suchen hat.

Irgendwann muss Schluss sein - und das ist jetzt. Die Regierung muss schleunigs­t das Auftrittsv­erbot für türkische Politiker, die hier Wahlkampf betreiben wollen, umsetzen. Bis das Gesetz fertig ist, ist die kreative Trickkiste gefragt - etwa das Sperren der geplanten Halle wegen strikter Brandschut­zregeln. Hauptsache, der türkische Wahlkampf bleibt draußen aus Österreich.

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