Opel à la France: Peugeot als Retter?
Autos sind immer mit Emotionen verbunden, das wird bei der Übernahme von Opel durch Peugeot deutlich: Franzosen als Zuchtmeister deutscher Automobilfabriken? Da sind Konflikte vorprogrammiert.
Für General Motors ist das Verhökern von Opel an Peugeot hingegen die Befreiung von einer schweren Last. 88 Jahre hat GM Opel gehört, die letzten 17 (!) Jahre gab es Verluste von 14 Milliarden Euro. Dazu noch die teuren Pensionsverpflichtungen.
Kann Peugeot diesen Rucksack schultern? Die Franzosen haben selbst eine schwierige Phase hinter sich, erstmals seit sechs Jahren hat man endlich wieder eine Dividende angepeilt. 14 Prozent gehören dem Staat, 14 Prozent einem chinesischen Autokonglomerat, ebenso viel der Gründerfamilie und privaten Aktionären. Eine Vergnügungsfahrt wird das für Peugeot nicht, viel weniger für Opel. Drei Jahre geben die Franzosen eine Job- Garantie? Faktum ist, dass der Wettbewerbsdruck in der Autoindustrie so knallhart ist, dass nur die Besten eine Chance haben. Das wird auch für das GM- Werk in Wien gelten.
Die Dynamik der Autoindustrie ist wirklich eindrucksvoll. Diese Branche hat alle Herausforderungen, von der Ölkrise bis hin zu ständig neuen Umweltauflagen, geschafft. Autos verbrauchen weniger, schleudern weniger Dreck in die Luft, sind chic und für viele Menschen leistbar. Gäbe es ähnlichen Konkurrenzdruck auch im öffentlichen Verkehr, würden wir schon in einer ziemlich guten Welt leben . . .