Der lange Weg zur Gleichberechtigung
Am heutigen Internationalen Weltfrauentag stellt die „ Krone“die wichtigsten Pionierinnen der Frauenbewegung bei uns in Österreich vor. Auch 2017 gibt es noch Herausforderungen . . .
Es war ein langer und mühsamer Kampf, bis in Österreich 1918 das Wahlrecht für alle Frauen beschlossen wurde. Zuvor war es nur privilegierten Damen erlaubt, am Urnengang teilzunehmen. Erst durch den Einsatz der Frauen während des Ersten Weltkriegs veränderte sich ihre gesellschaftliche und wirtschaftliche Stellung.
Ein Jahr später zogen die ersten Politikerinnen in das Parlament ein und mischten die Männerdomäne gehörig auf ( siehe rechts).
Mann erfand die Antibabypille
Ein weiterer Meilenstein war die Antibabypille ( 1962). Ihr Erfinder
- ein Mann. Carl Djerassi bezeichnete sich selbst als „ Mutter der Pille“. Im Jahr 1975 wurden zwei weitere Hürden genommen: Von nun an sind die Geschlechter rechtlich gleichgestellt.
Heute unvorstellbar, damals Realität: Bis in die Achtziger wurden Vergewaltigung und geschlechtliche Nötigung innerhalb der Ehe nicht strafrechtlich verfolgt. Erst mit der Sexualstrafrechtsreform 1989 konnten auch Ehemänner angezeigt werden.
Zeit ihres Lebens setzte sich Johanna Dohnal gegen häusliche Gewalt ein. Die damals als Schimpf- wort gebrauchte Bezeichnung „ Emanze“war für die Pionierin ein Ehrentitel.
Viel Gegenwind wehte auch Maria Rauch- Kallat 2005 entgegen. Die damalige Frauenministerin warb für eine geschlechtsneutrale Bundeshymne. Seit 1. Jänner 2012 gilt die neue Version „ Heimat großer Töchter und Söhne“, die bis heute die Öffentlichkeit entzweit.
Unterstützung bekam sie von Barbara Prammer. Die Oberösterreicherin wurde 2006 zur ersten Nationalratspräsidentin gewählt. Bis zu ihrem Tod hat sie sich für Lohngleichheit eingesetzt.
Offene Baustellen im Jahr 2017
Die alte Forderung ist auch 2017 aktuell wie nie zuvor. Auf die NeoFrauenministerin Pamela RendiWagner ( siehe Politik) warten aber viele weitere Baustellen. Noch immer sind nur 23 Prozent der Führungskräfte in Unternehmen weiblich. Österreich liegt damit auf viertletzter Stelle unter den 28 EUStaaten. Jede zweite Frau arbeitet Teilzeit. Ein Grund dafür liegt im mangelnden Angebot für Kinderbetreuung. Und: Im Alltag und Beruf müssen sich Frauen auch 2017 oftmals mit sexistischen Bemerkungen herumschlagen.