Kein roter Teppich
Karriere. In dem Wort steckt auf den ersten Blick das Streben nach Titeln, hohen Positionen, Ehrgeiz und womöglich sogar Ellbogentechnik, um weiter nach oben zu kommen, fast ein wenig Machtgeilheit.
Sobald ein Kind oder womöglich sogar mehrere Kinder ins Spiel kommen, verliert das Wort Karriere oft an Stärke und Dominanz. Obwohl „ Kind und Karriere“für viele noch immer nach Frauen klingt, die unbedingt Super- Helden sein wollen.
Dabei bringt das Vereinbaren von Beruf und Familie viele Frauen oft an ihre Grenzen. Klar würden viele gerne zu Hause bleiben, uneingeschränkt Mamasein. Doch das geht oft schlichtweg nicht, weil Finanzen drücken und das Arbeiten einfach sein muss, um das Haushaltsbudget zu entlasten.
Gut, dass bei uns Stück für Stück die Rollenbilder aufgeweicht werden: Dank verschiedener Karenzmodelle bleiben immer mehr Männer mittlerweile in den ersten Lebensmonaten des Nachwuchses daheim. Einige Wochen, in denen sie feststellen, dass das Mama sein keine Aufgabe ist, die man so im Vorbeigehen erledigt.
Wenn heute der Internationale Frauentag begangen wird, verlangen wir Frauen von den Männern nicht, dass uns der rote Teppich ausgerollt wird. Doch ein bisschen mehr Respekt, Akzeptanz und Anerkennung wären nicht schlecht - und das gilt nicht nur für die Mamas dieser Welt, die die Doppelbelastung namens Beruf und Familie schaukeln.