Mord aus Rache oder Abscheu?
„ Wir wollten zu ihm gehen, ihn ausrauben und uns so rächen“, erzählt Ahbud W. ( 19) im Landesgericht Salzburg. Dem Syrer wird der Mord an einem 30- jährigen Serben angelastet. Im Prozess gibt er zu, dass er es getan hat. Aber: „ Das war unabsichtlich. Ein Unfall.“Seinen Komplizen belastete er zudem schwer.
10. Juli 2016, Elisabethstraße in Salzburg: Polizisten finden die Leiche von Aleksandar M. ( 30) in seiner Badewanne. Sowie die AsylKarte von Muhanned S. ( 19)
- der syrische Freund des Mord- Angeklagten. Wenige Wochen später klickten für beide die Handschellen. Auch weil der Zweitangeklagte bei einer Kontrolle das T- Shirt des Opfers trug.
Nun das Wiedersehen vor Gericht - die Syrer sind wohl keine Freunde mehr: Der Erstangeklagte belastete seinen Komplizen, der wegen schweren Raubes angeklagt ist, massiv. Das Töten nimmt er aber auf sich: „ Ich hatte ihn im Schwitzkasten“, schildert der junge Mann mit aufgestellten Haaren. Das Opfer wurde zuvor mit Klebeband gefesselt - ein Stück Stoff im Mund. Mehrmals soll der Komplize auf ihn eingeschlagen haben, während W. ihn festhielt. Als der Komplize rausging, passierte es: „ Er wollte zu einem Messer greifen. Da hab ich fünf Sekunden fest zugedrückt.“
Der Serbe wurde erwürgt. „ Warum?“, wollte die Vorsitzende Richterin Bettina Maxones- Kurkowski wissen. Aus Rache, meint W. Weil ihn das Opfer eingeladen und sich dann unsittlich genähert habe: „ Wir wollten ihn erziehen.“Ein Urteil stand noch aus.