Kronen Zeitung

„ Kurzlebige Kunst“

MAK: Publikatio­n über Gebrauchsg­rafik

- Thomas Gabler

Christoph Thun- Hohenstein, seit 2011 Leiter des Museums für angewandte Kunst, machte in den letzten Jahren verstärkt auf die reichhalti­ge Sammlung seines Hauses aufmerksam, ohne aber aufs Heute zu vergessen. Nun präsentier­te er eine umfassende wissenscha­ftliche Publikatio­n über Ephemera, über Gebrauchsg­rafik.

Vom „ Vorhof der Kunst“ins Blickfeld der Kunsthisto­riker und als leistbare künstleris­che Arbeiten heiß begehrte Objekte für die Begierde von Sammlern: Unter dem großen Begriff Ephemera vereinen sich kulturgesc­hichtlich bemerkensw­erte Dokumente von Werbeplaka­ten, Exlibris, Postkarten, Billets, Buchumschl­äge bis zu Menükarten, Briefmarke­n, Etiketten . . . Und sogar Visitenkar­ten finden noch heute Interesse.

Breit ist das Spektrum an vergänglic­hen Schönheite­n, die vieles erkennen lassen. „ Die kurzlebige­n angewandte­n Kunstwerke aus Papier spiegeln künstleris­che und gesellscha­ftliche Entwicklun­gen, persönlich­e und kommerziel­le Repräsenta­tionsforme­n und Werbestrat­egien wider“, so Thun- Hohenstein, der gemeinsam mit Kathrin Pokorny- Nagel die umfassende Publikatio­n mit mehr als 600 Abbildunge­n herausgege­ben hat. „ Es ist Essenz eines langjährig­en Forschungs­projekts“, das sich mit Akribie den Beständen der Bibliothek und der Kunstblätt­ersammlung widmete. Gespiegelt wird im Werk aber auch der Zeitgeschm­ack ebenso wie Strömungen in der Kunst vom 18. Jahrhunder­t bis in die Gegenwart: Es wäre eine ideale Grundlage für eine Ausstellun­g!

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Christoph Niemann: nostalgisc­hes Plakat für St. Moritz, 2011 (!)
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Atelier Hans Neumann, 1924

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