„ Kurzlebige Kunst“
MAK: Publikation über Gebrauchsgrafik
Christoph Thun- Hohenstein, seit 2011 Leiter des Museums für angewandte Kunst, machte in den letzten Jahren verstärkt auf die reichhaltige Sammlung seines Hauses aufmerksam, ohne aber aufs Heute zu vergessen. Nun präsentierte er eine umfassende wissenschaftliche Publikation über Ephemera, über Gebrauchsgrafik.
Vom „ Vorhof der Kunst“ins Blickfeld der Kunsthistoriker und als leistbare künstlerische Arbeiten heiß begehrte Objekte für die Begierde von Sammlern: Unter dem großen Begriff Ephemera vereinen sich kulturgeschichtlich bemerkenswerte Dokumente von Werbeplakaten, Exlibris, Postkarten, Billets, Buchumschläge bis zu Menükarten, Briefmarken, Etiketten . . . Und sogar Visitenkarten finden noch heute Interesse.
Breit ist das Spektrum an vergänglichen Schönheiten, die vieles erkennen lassen. „ Die kurzlebigen angewandten Kunstwerke aus Papier spiegeln künstlerische und gesellschaftliche Entwicklungen, persönliche und kommerzielle Repräsentationsformen und Werbestrategien wider“, so Thun- Hohenstein, der gemeinsam mit Kathrin Pokorny- Nagel die umfassende Publikation mit mehr als 600 Abbildungen herausgegeben hat. „ Es ist Essenz eines langjährigen Forschungsprojekts“, das sich mit Akribie den Beständen der Bibliothek und der Kunstblättersammlung widmete. Gespiegelt wird im Werk aber auch der Zeitgeschmack ebenso wie Strömungen in der Kunst vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart: Es wäre eine ideale Grundlage für eine Ausstellung!