Kurzhaarschnitt
Drachengasse: Erfindung der Sklaverei
Uraufführung im Theater Drachengasse: „ Die Erfindung der Sklaverei“der 1984 in Leoben geborenen Christiane Kalss erblickte das Bühnenlicht. Eine absurde Geschichte aus einer kleinen Welt, die auch ein bisserl schiach sein möchte.
Klingt natürlich groß: „ Die Erfindung der Sklaverei“! Klingt nach Hitze, Schweiß, Exotik. Doch inspiriert hat Liezen, die Stadt im Ennstal, wo Kalss aufgewachsen ist. Ein Ort, in dem man „ beim Friseur einen fetzigen Haarschnitt verlangt und eine bunt gefleckte Kurzhaarfrisur“bekommt, weiß Kalss. Eher trostlos. Bis das Fremde einbricht.
Die „ Gemeinde“ist da eine Rolle, die Petra Strasser im altrosa Kostüm mit draller Geschäftigkeit ausfüllt. Denn Heidrun ( schön Joga- affin: Alexandra- Maria Timmel) will ein Häuschen herrichten, verlangt Förderung. Und als ein Doktor ( Gottfried Neuner) und die „ Andere“
( Nicola Trub), das Fremde (!), erscheinen, entsteht die Idee zu einer Geburtsklinik. Heidruns Sohn Gernot, den Michael Köhler als wunderbar gefährlichen Spinner gelingt, will Riesenmeerschweinchen züchten, dann ein Flugzeug per Fernsteuerung entführen . . . Am Ende ist Gernot Diktator.
Kalss dekliniert das Große in der KleinstadtEnge nett absurd im Ideenslalom durch. Vielleicht würde eine gute Portion geschliffener inszenatorischer Intelligenz helfen? Sandra Schüddekopf inszeniert aber lieber so, als ob man in Liezen einen fetzigen Haarschnitt verlangt hätte. Auch egal.