Verräter
Geht man nach den Trikots, die Kinder und Jugendliche beim Kicken auf Fußballplätzen, Wiesen oder auch in Parks so tragen, gibt es unter den großen internationalen Klubs in Österreich eine klare Nummer 1: den FC Barcelona. Diesbezüglich hängt das Blau- Rot der Katalanen auch das Rot der Bayern und das Weiß von Real Madrid um Welten ab.
Aber es gibt da noch einen gravierenden Unterschied. Sowohl die Münchner als auch die Madrilenen sind außerhalb ihrer Regionen in weiten Teilen ihres Landes regelrecht verhasst. Bei Barça ist das anders. Wer et- wa in Spaniens Hauptstadt mit Menschen über Fußball spricht, spürt vielerorts Respekt und Anerkennung, die dem Erzrivalen der Königlichen entgegengebracht werden. Und in vielen Geschäften hängen neben jenen von Cristiano Ronaldo oder AtléticoStars wie Antoine Griezmann auch Leibchen von Messi, Neymar und so weiter.
Umgekehrt wäre das völlig undenkbar: Ein Verräter, wer in Barcelona auch nur ein gu- tes Haar an Real lässt. Oder gar daran denken sollte, ein weißes Trikot mit der berühmten Krone auf der Brust in seine Auslage zu hängen.
Heute jedenfalls hofft man nicht nur in Katalonien auf ein kleines Fußball- Wunder. Auch viele Österreicher glauben daran. Denn wenn es einem Team zuzutrauen ist, ein 0: 4 aufzuholen, dann tatsächlich dem FC Barcelona mit seinem galaktischen Angriffstrio Messi, Suarez und Neymar.
Aber ganz ehrlich: Selbst jenen, in deren Adern kein Blut in Blaugrana, also in den berühmten Farben des spanischen Meisters, fließt, würde doch in der Endphase der Champions League Entscheidendes abgehen. Dann, wenn der weltbeste Fußballer des letzten Jahrzehnts mit seinen kongenialen Freunden wirklich nicht mehr dabei wäre.