Vogelgrippealarm in Schönbrunn
Erkrankter Pelikan eingeschläfert Auch Regenwald- und Wüstenhaus gesperrt
Alarmstufe Rot im Wiener Zoo! Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen - Stichwort: Stallpflicht - erkrankte im Wiener Zoo ein Krauskopfpelikan am H5N8- Virus und musste eingeschläfert werden. Derzeit wird die gesamte Pelikan- Population auf Vogelgrippe untersucht. Es gibt auch erste Konsequenzen für Besucher . . .
Eines gleich vorweg: Für Menschen geht von dem Grippe- Stamm H5N8 ( rundes Foto) keine Gefahr aus. Dennoch sind seit Mittwoch in Schönbrunn neben dem Vogelhaus auch das Regenwald- und Wüstenhaus bis auf Weiteres gesperrt. Die ZooLeitung möchte um jeden Preis vermeiden, dass sich das Vogelgrippe- Virus etwa über die Schuhe der Besucher bzw. die Luft auf dem Areal verbreitet. Die Attraktionen bleiben also bis auf Weiteres gesperrt.
Dennoch wurde der Befund mit großer Nervosität aufgenommen. Immerhin zählt die Vogel- Population in dem weltberühmten Tiergarten rund 700 Exemplare. „ Besonders Wasservögel sind gegen das VogelgrippeVirus sehr empfindlich“, so Zoo- Tierarzt Thomas Voracek zur „ Krone“. Der er-
krankte Krauskopfpelikan musste am Montag eingeschläfert werden. Von dessen zwanzig „ Mitbewohnern“wurden Proben entnommen und untersucht.
Tiere leben seit Dezember in speziellen „ Partyzelten“
Die Ergebnisse werden im Laufe des Donnerstages erwartet, die Entscheidung über die weitere Vorgangsweise trifft das Veterinäramt in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium. Angesichts der Vogelgrippe- Epidemie gilt in Österreich bereits seit Monaten die so genannte Stallpflicht. Die Verordnung ging natürlich auch am Tiergarten Schönbrunn nicht vorbei. Sämtliches Federvieh verbringt derzeit den Tag unter einem Dach, um sie vor Wildvögeln zu schützen. Wie konnte es also zu der Übertragung kommen? „ Möglicherweise über die Luft“, erklärt Voracek.
Wasservögel sind besonders empfindlich. Der Virus wurde vielleicht über die Luft übertragen.
Zoo- Veterinär Thomas Voracek