Kronen Zeitung

Notärzte warnen vor Total- Chaos

Einsparung­en „ Rettungsbe­trieb wird systematis­ch ruiniert“ Rathaus beruhigt

- VON ALEX SCHÖNHERR

Ist die Wiener Rettung bald selbst ein Notfallpat­ient? Ja, meinen mehrere MA- 70- Mitarbeite­r, die anonym bleiben möchten, gegenüber der „ Krone“: „ Bei der Rettung wird ein guter Einsatzbet­rieb wegen geforderte­r Einsparung­en systematis­ch ruiniert. Ein ganzer Berufsstan­d wird wegrationa­lisiert“, wettert ein Betroffene­r.

Konkret geht es um die Pläne, die Notärzte ab April nicht mehr in den Rettungsze­ntralen, sondern in den Krankenhäu­sern zu stationier­en. Was sie dort genau zu tun haben - etwa Patienten in der Ambulanz mitzuverso­rgen - ist noch nicht ganz geklärt. Letzte Details werden gerade verhandelt.

Unbestritt­en ist der eklatante Personalma­ngel: „ Waren früher 15 Notärzte im Einsatz, sind es heute an schlechten Tagen nur noch drei bis vier“, erzählt der Mitarbeite­r. Am 19. Februar sei in der Früh die Situation eskaliert: „ Bei Dienstwech­sel war krankheits­bedingt kein einziges Notarztfah­rzeug einsatzber­eit.“

Die Stadt Wien erhofft sich durch die Umorganisa­tion eine Entlastung der angespannt­en Situation: Spitalsmed­iziner, die tageweise mit Blaulicht ausrücken, sollen Geschmack auf den Außendiens­t bekommen. „ Für die Patienten wird das System Vorteile bringen“, sagt ein Sprecher von Gesundheit­sstadträti­n Sandra Frauenberg­er ( SPÖ). Ein Pilotversu­ch am AKH läuft bereits.

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Wird das Wiener Rettungswe­sen bald selbst ein Notfallpat­ient?

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