Bub irrtümlich von Serbenmafia angeschossen: 20 Jahre Haft
Geschworene entschieden auf zweifachen Mordversuch Nicht rechtskräftig
Der 14- Jährige war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Das sagte er selbst beim ersten Prozess, der wegen Rechtsirrtum der Geschworenen aufgehoben wurde. Jetzt, bei der Zweitauflage, hat sich daran nichts geändert, auch wenn Mordversuch angeklagt ist. Aber der Bub „ rettete“vielleicht ein mögliches anderes Opfer.
Er hatte Riesenpech - und gleichzeitig Riesenglück, dieser coole Bursche, der am ersten Feriensonntag 2014 bei heißem Wetter nichts anderes wollte, als mit dem Vater per Rad zum Baden auf die Donauinsel zu fahren.
Riesenpech, dass just in dem Moment zwei Männer um die Ecke gerannt kamen, dann fielen schon Schüsse - „ und ich hab ein Stechen im Bauch gespürt“. Das Schussattentat hat er mit Riesenglück überlebt - doch es hat freilich gar nicht ihm gegolten. Sondern dem Mann, der zwar auch verletzt wurde, aber nun wichtigster Belastungszeuge gegen den angeklagten Slobodan C. ( 38) ist.
Zum einen will er ihn anhand der Statur erkannt ha- ben, zum anderen sei er Mitglied einer serbischen kriminellen Vereinigung, die in Wien Wohnungen für Drogenhändler anbieten sollte. Auch der Zeuge sollte eingebunden werden, doch der rief die Polizei. Bald darauf erlitt sein Bruder einen Motorradunfall, verlor ein Bein. Besitzer des Motorrads: Slobodan C., der Angeklagte.
Doch der sagt, ein anderer sei der Schütze gewesen. Er habe nur die Waffe „ entsorgt“. Doch jener „ andere“, der ist tot. Ermordet. - Das Urteil fiel einstimmig.