Kronen Zeitung

Die nächste Enthüllung­sbombe

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WikiLeaks hat es also wieder getan. Nämlich die nächste Enthüllung­sbombe platzen lassen. Und zwar gleich von jener Sorte, die noch sehr lange in unseren Köpfen nachhallen wird. In fast 8000 Dokumenten werden der CIA quasi die Hosen runtergezo­gen. Ein erster Teil einer ganzenSeri­e anEnthüllu­ngen ist bereits online verfügbar.

Nicht nur die Hacker- Fähigkeite­n der CIA werden öffentlich, sondern auch die mannigfalt­igen Möglichkei­ten, die sich Hacker bieten. ZumBeispie­l die schockiere­nde Tatsache, dass das US- Generalkon­sulat in Frankfurt als Hacker- Basis für Europa, den Nahen Osten und Afrika genutzt wird. Hacken mit Diplomaten­pass also. Eine ganz feine Sache. Wer an dieser Stelle denkt, dass einem das als Normalbürg­er völlig egal sein kann, der erliegt mal wieder der Kombinatio­n aus naivem Leichtsinn und unangebrac­hter Ignoranz.

Natürlich ist es kein Geheimnis, dass Geheimdien­ste über ein ganzes Arsenal an Hochtechno­logie zu Spionagezw­ecken verfügen. Die passende Technik zur optimalen Ausführung ihres Jobs.

Wir sollten uns aber schon Gedanken darüber machen, wie weit das Ganze gehen soll und woes Grenzen braucht. Denn Technik bedeutet nicht nur Fortschrit­t, sondern auch gewisse Gefahren. Der gläserne Mensch ist schon eine Ewigkeit Realität. Eigentlich müssen wir uns schon längst bewusst sein, dass die schöne digitale Welt nicht nur bequem, irrsinnig praktisch und schnell ist. Denn es geht in Sachen Überwachun­gsmöglichk­eiten schon längst um mehr als Kreditkart­en, Kundenkart­en, Computer und Handys.

Wer hat denn schon alles einen SmartTV und surft auch im eigenen Wohnzim- mer durch das Internet? Und wer denkt jetzt schon darüber nach, sich eines Tages ein selbstfahr­endes Auto zuzulegen?

Man muss vor neuer Technik keine Angst haben. Aber wie in Sachen Politik sollten wir ein paar Dinge hinterfrag­en, uns unsere Gedanken machen, bevor wir eine Entscheidu­ng treffen. Denn beim schönen Schein kann der Lack immer ganz schnell ab sein. Christian Stafflinge­r, Linz

 ?? Foto: Fotolia ?? Der gläserne Mensch ist schon eine Ewigkeit Realität, schreibt Christian Stafflinge­r aus Linz in seinem Leserbrief.
Foto: Fotolia Der gläserne Mensch ist schon eine Ewigkeit Realität, schreibt Christian Stafflinge­r aus Linz in seinem Leserbrief.

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