Ein Maskenball zu Bernies Abschied
Königliche Runde verneigte sich vor dem Mister Formel 1
Jetzt ist er endgültig Geschichte. Im noblen Sumosan Twiga- Restaurant in der Sloane Street im Londoner Nobelstadtteil Knightsbridge wurde Bernie Ecclestone, 86, am Dienstag von vielen seiner Wegbegleiter verabschiedet. „ Flavio Briatore, dem das Lokal ge- hört, hat dieses Fest arrangiert ohne dass Bernie irgendetwas davon gewusst hat“, erzählte Niki Lauda am Rande der Testfahrten auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona. „ Das Beste war“, schmunzelte Niki, „ kurz bevor Bernie mit seiner Frau Fabiana bei der Tür hereinkam, haben alle 50 oder 60 Gäste eine Ecclestone- Maske aufgesetzt. In diesem Moment hat er sich gar nicht mehr ausgekannt.“
Die Gästeliste las sich freilich wie das Who is Who der High Society. So waren unter anderen Prinz Albert von Monaco oder Hamad bin- Isa al Chalifa, der König von Bahrain, zugegen, ebenso wie Gerhard Berger, die werdenden Eltern Toto und Susie Wolff ( Geburtstermin ist in viereinhalb Wochen) und eben „ Niki Nazionale“- und alle schwärmten von einem „ äußerst gelungenen Abend“. Ob Mister E., der ja über nahezu ein halbes Jahrhundert die Formel 1 gelenkt hat, tatsächlich mit seinem „ Baby“abgeschlossen hat? „ Ich denke, ja“, sagt Lauda, „ er ist mit sich punk- to Formel 1 im Reinen, vielleicht kommt er noch einmal nach Monte Carlo, aber das war’s dann auch schon.“
Was sonst noch abseits der spektakulär aussehenden Formel- 1- Boliden in Barcelona ins Auge stach: Toro- Rosso- Russe Daniil Kwjat flirtete in der freien Zeit mit seiner neuen Flamme Kelly, eines von sieben Kindern des ehemaligen Weltmeisters Nelson Piquet. Ein anderer Champion, Keke Rosberg, fühlte sich, als er die absolute Top- Runde der bisherigen Testtage von Valtteri Bottas im Mercedes ( 1: 19,310) verfolgte, an alte Zeiten erinnert. „ Wahnsinn, was diese Autos wieder für Kurvengeschwindigkeiten haben.“Und Ferrari- Boss Sergio Marchionne, der seinem Team ja einen Maulkorb umgehängt hat, ließ mit einem interessanten Ausspruch aufhorchen: „ Unser Auto ist sehr gut. Wir wollen und müssen wieder so unschlagbar werden wie zu Michael Schumachers Zeiten!“