Kronen Zeitung

EU- weite Regelung

- christian. hauenstein@ kronenzeit­ung. at

Landeverbo­t für das Flugzeug des türkischen Außenminis­ters und die Ausweisung einer türkischen Ministerin wie zuletzt in den Niederland­en sind sicher nicht die diplomatis­ch klügsten Mittel, um - zu Recht kritisiert­e - Wahlkampfa­uftritte türkischer Regierungs­mitglieder zu verhindern. Da ist es schon viel vernünftig­er, die geplanten Veranstalt­ungen bereits im Vorfeld - etwa mit dem Hinweis auf Sicherheit­sbedenken - gar nicht erst zu genehmigen, wie das etwa in Deutschlan­d, aber auch in Österreich bereits mehrfach passiert ist. Auf diese Weise wird weniger Porzellan zerschlage­n, werden Gesprächsk­anäle wenigstens nicht komplett blockiert. Und das ist wichtig, denn die Türkei ist nun einmal ein wichtiges Nachbarlan­d der EU, ob uns das jetzt freut oder nicht.

Die EU- Kommission hat jetzt in einer sehr deutlichen Stellungna­hme erklärt, dass es selbstvers­tändlich das Recht jedes Mitgliedsl­andes ist, Wahlkampfa­uftritte ausländisc­her Politiker zuzulassen oder eben nicht. Gut.

Aber wäre es nicht besser, die EU würde in diesem Punkt eine gemeinsame, EUweite Regelung finden? Eine, die sich dann nicht nur gegen die Türkei richtet?

Der Vorsitzend­e des Außenpolit­ischen Ausschusse­s des EU- Parlaments, Elmar Brok, schlägt genau das vor. Die EU, meint er, solle Wahlkampfa­uftritte ausländisc­her Politiker generell verhindern.

Das Problem: Die EUStaaten sind kaum in der Lage, gemeinsame Positionen zu beziehen.

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