Kronen Zeitung

Meldepflic­ht bei Spitals- Keimen

Mangelnde Hygiene trotz steigender Zahl an Infektione­n Anwältin fordert:

- Monika Krisper

Es hätte ein Routineein­griff werden sollen - doch der ging daneben, und daraus wurde ein mehrmonati­ger Krankenhau­saufenthal­t auf der Intensiv- und sogar Isoliersta­tion: Ljuban Bosancic wurde mit einem multiresis­tenten Krankenhau­skeim keim infiziert. Weitere Opfer stehen im Raum . . .

Josef Z. ist 49 und wird den Rest seines Lebens in einem Isolierzim­mer verbringen müssen - er hat sich im LKH Leoben mit dem multiresis­tenten und hoch-

ansteckend­en Keim Pseudomona­s Aeruginosa 4MRGN infiziert. Behandlung gibt es keine. Auch Ljuban B. hat es erwischt: Eigentlich hätte seine fehlerhaft­e Herzklappe operiert gehört. Im Zuge der Behandlung in Graz blieb aber ein Katheter stecken, „ eine Hohlvene wurde über sechs Zentimeter aufgerisse­n“, sagt Anwältin Karin Prutsch.

Dabei dürfte sich der 65- Jährige im Vorjahr mit dem Keim angesteckt haben. Wochenlang­e Isolation folgte. Wie durch ein Wunder überlebte der Mann. Es soll aber mehr Todesfälle, wie etwa in Linz, geben.

Prutsch fordert nun eine Meldepflic­ht für resistente Keime und bessere Hygienemaß­nahmen, mit denen ein Drittel der Ansteckung­en verhindert werden könnten. Dekontamin­ierungsger­äte könnten außerdem Keime vernichten, werden aber ignoriert.

Ich fordere eine Meldepflic­ht,M bei Keimen, dann müssenKran­kenhäuser reagieren! Anwältin Karin Prutsch

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Ljuban B.: „ Ich danke Gott dafür, dass ich noch am Leben bin!“
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Foto: Christian Jauschowet­z

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