Kronen Zeitung

Nicht mit Häupl anlegen: Appell entfacht Streit in der SPÖ neu!

Niedermühl­bichler: „ Da geht bei ihm die Post ab“ Was Ober- Kritiker kontert

- VON MICHAEL POMMER

Fürchten tut sich niemand. Das ist eine Drohung vom Balkon aus. Hochmut kommt vor dem Fall.

Ober- Kritiker Christian Deutsch, jetzt Gemeindera­t.

„ Ich würde niemandem empfehlen, sich mit Häupl anzulegen. Da geht bei ihm die Post ab, und da können sich alle warm anziehen!“Der nennen wir es diplomatis­ch formuliert Appell von SPÖ- Bundesgesc­häftsführe­r Georg Niedermühl­bichler ( die „ Krone“berichtete) hat vor allem eines bewirkt: die Streitpaus­e ist beendet.

Einer, der sich gleich wieder mit dem Bürgermeis­ter anlegt, ist Ober- Kritiker Christian Deutsch. Der ehemalige SPÖ- Landespart­eisekretär zur „ Krone“: „ Diese skandalöse Wortwahl ist einer sozialdemo­kratischen Partei unwürdig. Das ist eine offene Drohung vom Balkon aus, die gar nicht geht.“Deutsch weiter: „ Ob Michael Häupl Parteichef bleibt oder nicht, entscheide­n die Delegierte­n auf ei- nem Parteitag. Fürchten tut sich vor Niedermühl­bichlers Drohung niemand. Dieses rüpelhafte Verhalten schadet der Partei.“Die Wiener Gemeinderä­tin Barbara Novak wird sogar mit „ Niedermühl­bichler ist ein echter Brunnenver­gifter“zitiert.

Aber weshalb dieser Appell? „ Die SPÖ hat das Problem, dass für den Bundeswahl­kampf 2017 oder 2018 die Landesorga­nisationen wegbrechen“, erklärt Politologe Peter Filzmaier. „ Deswegen kann man einen Konflikt in der Landespart­ei aus Bundessich­t am wenigsten brauchen. Georg Niedermühl­bichler handelt also für den Bund, das Ziel ist die Befriedung bis zum nächsten Wahltag.“Aber, so Filzmaier weiter: „ Das ist das Problem, dass Machtwörte­r auch funktionie­ren müssen, sonst führen sie zu neuen Problemen.“

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SPÖ- Bundesgesc­häftsführe­r Georg Niedermühl­bichler

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