Geheimnistuerei um Schmiergeldmillion!
Mails belasten angeklagte Bewag- Manager
„ Jedes Schrifterl is a Gifterl“, lautet eine alte Anwaltsweisheit. Im laufenden Bewag- Prozess um 1,2 Millionen Euro Schmiergeld an ungarische Beamte ist das nicht anders. In Mails wird ein Vorstand zitiert, der auf die Frage über den Empfänger des Betrages gesagt haben soll: „ Das wäre zu gefährlich, das zu wissen.“
Wie berichtet, geht es bei dem Prozess in Eisenstadt um Pläne für einen Windpark in Ungarn in den Jahren 2004 bis 2008. Projektleiter war die Hochegger Kommunikation. Deren Niedergang kam erst später mit der Verwicklung in die Buwog- Affäre.
Lobbyist Peter Hochegger spielt auch hier ein Rolle. Durch seine Hände sollen jene 1,2 Millionen Euro Schmiergeld gegangen sein, nachdem sie über Zypern und Liechtenstein von einem unbekannten Geldboten übernommen wurden. Peter Hochegger, der derzeit in Haft sitzt, bestreitet das, und er ist auch nicht angeklagt. Beschuldigt wird nur Bruder Paul, der verhandlungsunfähig ist.
Alle neun Manager, die zur Zeit vor Gericht stehen, wollen von Schmiergeld nichts gewusst haben auch die Ex- Vorstände Hans Lukits und Josef Münzenrieder nicht. Ein Angeklagter sagte am zweiten Prozesstag, er habe in der Zahlung der „ Sonderkosten“nichts Illegales gesehen: „ Das war für die Lizenzen. Im Vergleich zu anderen Projekten war das billig.“In einem Memo freilich zitiert er eine Kollegin, laut der die Gelder auch Beamten des ungarischen Energieamtes zugekommen sein sollen.