Dörfler: „ Es tut mir sehr leid!“
Kärntens Ex- Landeshauptmann gesteht Geschenkannahme bei Bauprojekt ein
Es ist mucksmäuschenstill im Klagenfurter Verhandlungssaal 29, als Montagvormittag Ex- Landeshauptmann Gerhard Dörfler unerwartet ein Teilgeständnis ablegt: „ Ich habe damals in meiner Begeisterung und ohne zu wissen, dass das für einen Politiker strafbar ist, Firmen um Sponsoring gebeten. Es tut mir sehr leid!“
Auch am vorletzten Verhandlungstag entpuppt sich der ursprünglich als fade eingestufte BZÖ- Broschürenprozess als echter Politkrimi. Erst einmal holt Stefan Petzner erneut zum Rundumschlag gegen die mit ange- klagten einstigen Parteikollegen Gerhard Dörfler, Uwe Scheuch und Harald Dobernig aus: „ Man kann nicht den Wahlsieg einfahren, und sich dann nur am Petzner abputzen und sagen, man hat von nichts gewusst so läuft das nicht!“Denn nach wie vor wird die Broschüre sie war eine reine Parteiwerbung, sollte aber vom Steuerzahler finanziert werden von den anderen als „ Betriebsunfall Petzners“klassifiziert.
Dann soll Dörfler zum Verfahren, in dem er von ehemaligen Untergebenen in der Kärntner Landesregierung massiv belastet wurde, nochmals Stellung nehmen. Und überrascht: „ Was den Vorwurf der Geschenkan- nahme anlangt, so tut es mir sehr leid.“Richter Christian Liebhauser: „ Soll das ein Tatsachengeständnis werden?“Dörfler: „ Ja. Ich stehe dazu, einen Fehler gemacht zu haben.“Dörfler gibt damit zu, vor Jahren als Verkehrsreferent bei einem Bauprojekt an der Loiblgrenze zu Slowenien von der Baufirma 12.000 Euro verlangt zu haben: „ Ich wollte etwas für die Verkehrssicherheit tun!“Auch bei anderen Firmen habe er etwa um Warnwesten „ gebettelt“, wie er selbst sagt.
„ Sehen Sie ein, dass ein Politiker das nicht tun darf?“, will Herr Rat wissen. Dörfler nickt zwar im Takt mit seinem neuen Verteidiger Gunter Huainigg ganz überzeugend wirkt er aber nicht. Immerhin bringt ihm das Geständnis für das erwartete Urteil am Donnerstag Vorteile. Wie berichtet, droht ihm ja nach diesem Prozess noch einer wegen Untreue bei acht weiteren Bauprojekten, bei denen es Malversationen bei Bieterzuschlägen gegeben haben soll.