Kronen Zeitung

Die Polen wollen keinen Polen

- Josef Höller, per E- Mail

Der jetzige EU- Ratspräsid­ent ist, wie bekannt, der Pole Donald Tusk. Dessen Amtszeit läuft Ende Mai aus. Da die EU- Kommission mit der polnischen Regierung nicht zufrieden ist und ein sogenannte­s Rechtsstaa­tsverfahre­n eingeleite­t hat, ist wiederum die polnische Regierung auf die EU- Kommission sauer. Sie hat sich deswegen jetzt offiziell gegen eine zweite Amtszeit und somit gegen eine Wiederwahl ihres ehemaligen Ministerpr­äsidenten Tusk gestellt und hat einen polnischen EUAbgeordn­eten als Gegenkandi­daten aufgestell­t.

Tusk wäre bei einer Wiederwahl auf die Stimme Polens nicht angewiesen, es reicht eine „ qualifizie­rte Mehrheit“. Der Umstand, dass Tusk von seinem eigenen Land verweigert und als „ Kandidat Merkels“bezeichnet wird, zeigt aber, wie zerrissen das Machtgefüg­e innerhalb der EU ist und wie unbeliebt Merkel bzw. ihre Politik bei einzelnen Mitgliedst­aaten ist. Begründet wird die Ablehnung von Tusk vom Gegenkandi­daten übrigens folgenderm­aßen: „ Ich akzeptiere es nicht, Die Amtszeit von EU- Ratspräsid­ent Donald Tusk hätte im Mai geendet. Jetzt ist der Pole gegen den Widerstand seines Heimatland­es für weitere zweieinhal­b Jahre als EU- Ratschef wiedergewä­hlt worden. wenn jemand das eigene Land denunziert und Sanktionen gegen dieses unterstütz­t.“

Da hätte Österreich vor Jahren einige Politiker aus den eigenen Reihen „ in die Wüste schicken“müssen; die haben nämlich damals ebenfalls Sanktionen gegen Österreich „ bestellt“und das Land denunziert.

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