Rekord der Peinlichkeit
Als neutraler Beobachter des österreichischen Fußballs muss man im Schlager am Sonntag zwischen Salzburg und Austria fast den Wienern die Daumen drücken. Bei einer Überraschung, sprich bei einem Sieg der Violetten, würde die Meisterschaft wenigstens etwas spannend bleiben. Ansonsten werden die Bullen die Titeljagd bald entschieden haben.
Aber man hätte vor Saisonbeginn Austria die Rolle des Salzburg- Jägers viel weniger zugetraut als etwa Rapid. Das mit dem teuersten Kader aller Zeiten antrat, um jetzt mit einem anderen, ziemlich peinlichen Rekord konfrontiert zu sein: Nie zuvor hatte der Rekordmeister nach 25 Runden weniger Punkte als jetzt - selbst in der Pleiten- Ära unter Lothar Matthäus nicht. GrünWeiß verkommt so zur Lachnummer. Aber was läuft da falsch? Sicherlich einiges!
Abzustreiten ist jedenfalls etwa nicht, dass beim violetten Erzrivalen - abgesehen von den Zuschauerzahlen - intern vieles höchst positiv erscheint, seit Franz Wohlfahrt dort das sportliche Zepter schwingt. Ein Mann also, der schon seit seiner Zeit als Aktiver unzählige Verdienste um den Verein hat. Dementsprechend wird er von allen, angefangen bei Zeugwart, Platzmeister und so weiter respektiert, wenn er nur das Stadion betritt. Von den Spielern sowieso. Seine Meinung hat Gewicht, wird anerkannt. Seine Anwesenheit weckt Erinnerungen an große Erfolge. Und alleine das kann wie ein zusätzlicher Turboschub für Einsatz und so weiter wirken.
Nicht umsonst sind auch bei unzähligen großen europäischen Klubs Spieler- Legenden in diversen verantwortungsvollen Positionen tätig. Bei Rapid findet man dagegen mit Ausnahme von Torhütertrainer Helge Payer derzeit nicht eine einzige . . .