Schall und Rauch
Unsere Familienministerin Sophie Karmasin, eine Art konservativer Hybrid der unvergesslichen Laura Rudas, hat seit ihrem Amtsantritt Ende 2013 bemerkenswerte Haltbarkeit bewiesen: Beherzt überlebte sie zahlreiche Um-, aber auch Unbildungsdebatten. Diese amtliche Personalunion aus Licht und Scheffel kann jetzt einen Erfolg verbuchen: Das Rauchen ist bei uns bald nicht mehr ab dem 16., sondern erst ab dem 18. Lebensjahr gestattet.
Nun habe ich mir zwar während der Volksschulferien im Oberösterreichischen den einen oder anderen Lianenzweig angeheizt, dann aber alle Maßnahmen der Selbstselchung eingestellt. Ich genüge damit einer schon in vierter Generation wirksamen Familientradition: Auch meine ältere Tochter bekennt sich zur Minderheit nichtrauchender Teenager. Ihr das Rauchen verbieten zu wollen, wäre mir aber nie eingefallen. Wer nämlich wahlberechtigte Sechzehnjährige ( über deren Wahlberechtigung ich meine eigene Meinung pflege) wie Entmündigte behandelt, bewirkt nur eines: die Absenkung des faktischen Inhalationsantrittsalters von ( realistisch) 14 auf zwölf Jahre. Das ist es, was ich der Korrektheits- Stasi in ihrem Regulierungswahn zu kommunizieren versuche. Und jetzt schleiche ich auf eine Nase nikotinwürzigen Wirtshausduftes in die letzte Mariahilfer Widerstandszelle.
PS: Was wurde eigentlich aus Laura Rudas? Ich frage mit Besorgnis, sollte demnächst das Bildungsministerium vakant werden.