SPÖ ist über Rebellion empört
Was die Genossen über die Meuterei sagen Wohnbaustadtrat versucht es mit Ablenkung
So schnell kann sich das Blatt wenden. Mühsam haben sich die so genannten SPÖ-„ Rebellen“rund um Stadtrat Michael Ludwig eine kleine Truppe aufgebaut, um Michael Häupl zu stürzen, jetzt stehen sie als die großen Verlierer da. Häupl bleibt, wie berichtet, SPÖ- Chef und Bürgermeister. Innerhalb der Partei ist man nicht erfreut über die Attacken der roten „ Meuterer“. Das Wort Empörung fällt oft blöd, einen Monat vor dem Landesparteitag.
Die Streichorgie beim Landesparteitag könnte jetzt eher weniger den Chef selbst treffen, als die vielen Hobby- Aufständischen, die vergeblich an seinem Sessel sägten. Groß marschierten die Ludwigianer mit einem Kompromissvorschlag in die Schlacht ( Häupl bleibt Bürgermeister, aber gibt den SPÖ- Chef ab) - übrig geblieben ist, dass Häupl das macht, was er immer schon gemacht hat. Nach der Nationalratswahl könne man mit ihm über alles reden, erklärte er am Mittwoch. Auch das war keine wirklich neue Ankündigung.
Sehr freundschaftlich sei das Gespräch am Mittwoch verlaufen, sagen beide Parteien. Die Genossen aus dem Rathaus haben für den Zwergenaufstand hingegen wenig freundliche Worte übrig. Man sei „ empört“über das, was man da versucht habe, sagt ein SPÖ- Funktionär. Der Boomerang könne beim Landesparteitag gleich mehrere treffen.
Die „ Rebellen“hingegen wollen wieder zurück in den Alltag, versuchen mit routinierten Meldungen vom Geschehen abzulenken: Wohnbaustadtrat Michael Ludwig präsentierte die „ geballte Offensive für die Aufwertung von Simmering“und ließ sich neben einem Bagger und mit Fahrer fotografieren. Zumindest dort hat das Umwühlen tadellos funktioniert.