Konzerte kurz
KONZERTHAUS: Die Riege der Chefdirigenten des New York Philharmonic liest sich beeindruckend: Gustav Mahler, Arturo Toscanini, Leonard Bernstein und viele andere klingende Name sind dabei. Derzeit steht Alan Gilbert dem Orchester vor – wenn auch nur gerade noch. Denn nach acht Jahren verlässt der US- Dirigent „ sein“Orchester. Im Konzerthaus war er noch einmal am Pult zu erleben.
War das ein glückliches Programm? Bartóks „ Musik für Saiteninstrumente, Schlagwerk und Celesta“und Mahlers „ Vierte“sind Stücke, die nicht unbedingt zusammengehören. Und man ist etwas enttäuscht, dem sie zeigen doch nicht nur die Stärken, sondern auch die Schwächen des Klangkörpers. Die Stärken: eine noble und saubere Klangfärbung, ein akkurates und gut aufgeräumtes Musizieren. Nicht immer harmonieren Streicher- und Bläserton miteinander, doch ist man stets auf der sicheren Seite: Auf Risiko wird hier nicht gespielt, auch nicht auf Dramatik.
Womit auch schon die Schwächen angesprochen wären: der „ Schönwetterklang“! Das Intensive, das Heftige, das tauscht Gilbert lieber gegen einen kompakten Klang. Dies funktioniert bei Bartók nur, wenn man ihn als auf einen Pegel eingeschworenen, bequemen Komponisten sieht. Zupacken kommt da nicht infrage, auch nicht große Emotionalität. Mahlers „ Vierte“war da eine bessere Wahl, das „ Ungefährliche“und Schellenklingende verführt zu Widerspruchslosigkeit. Aber auch das ist falsch! Gerade bei Mahler braucht es packende Intensität, Umschwung und Gegensätze – und nicht nur sauberes Spiel.