Ein Virus oder was?
Vor etwa einem Jahr haben die österreichischen linkslinken Studenten den damaligen SPÖ- Kanzler Faymann abmontiert; er hat das Handtuch geworfen. An seiner Stelle wurde „ der Eisenbahner“, ÖBB- Chef Christian Kern, aus dem Hut gezaubert und als Kanzler eingesetzt; weder direkt ( geht in Österreich nicht) noch indirekt gewählt. Es lief also in etwa nach dem Motto: „ Der König ist tot. Es lebe der König.“Jetzt wird auch an Kanzler Kern immer lauter Kritik geübt und an seinem Sessel gesägt, die Studentenvertreter sind auch mit seiner Politik nicht zufrieden; er ist ihrer Meinung nach zu sehr Populist. Sollte womöglich der nächste „ König“gemeuchelt werden?
Den NEOS sind an einem Tag gleich zwei Mandatare abhandengekommen, es sitzen jetzt nur noch sieben oder acht im Nationalrat. Einer hätte wegen angeblich negativer Äußerungen gegen Homosexuelle sein Mandat zurücklegen sollen und wechselte vorher zur ÖVP. Er kehrt dadurch zu seiner „ politischen Heimat“zurück, wie er sagt. Wichtig ist anscheinend nur, im Nationalrat zu sitzen. Ein zweiter schmeißt das Nudelsieb hin und scheidet aus dem Parlamentsklub aus, weil er an einem „ neuen Projekt mitarbeiten“will. Der NEOS- Chef Strolz wird in nächster Zeit wegen mangelnder Begeisterung wohl keine Bäume umarmen.
Auch bei den Grünen kriselt es gewaltig. Die Grünen- Chefin Eva Glawischnig war von der Chefin der Jungen Grünen, Flora Petrik, mehrmals öffentlich zum Rücktritt aufgefordert worden. Als Reaktion darauf gab die Bundespartei dann bekannt, dass sie sich von den Jungen Grünen trennen wird. Hinausgeschmissen also. Es geht bei den Jungen Grünen jetzt nicht nur darum, dass sie ihr politisches Zuhause verlieren, sondern gerüchteweise geht es auch um viel Geld. Da es um den Chefsessel ging, hielt sich die Toleranz von Glawischnig gegenüber dem grünen Nachwuchs sehr in Grenzen. Jene Toleranz, die sonst immer mit Nachdruck von allen und für alles gefordert wird.
Dass es in der ÖVP- Spitze auch rumort und knirscht und viele Beobachter „ Django“Mitterlehner schon entmachtet sehen, ist auch kein Geheimnis. Was ist bei den österreichischen Parteien los; ist da ein Selbstzerstörungsvirus aktiv geworden? Wenn es auch so sein sollte; besser wird trotzdem nichts. Josef Höller, per E- Mail