Die Jagd auf die Hypo- Millionen
Prozesslawine mit 10.000 Klagen um ehemalige Vorstände und dubiose Kunden
Das Milliarden- Desaster um die ehemalige Hypo Group Alpe Adria hat den heimischen Steuerzahler an die sechs Milliarden Euro gekostet. Doch die HypoNachfolgegesellschaft Heta lässt nicht locker in ihren Versuchen, auf dem Klagsweg wenigstens höhere Millionenbeträge einzutreiben.
Da geht es zum einen um Schaden, der durch Fehlverhalten früherer Vorstände bzw Aktionäre entstanden ist. Zum Teil haben aber auch Kunden versucht, Geschäfte mit unlauteren Methoden zu ihrem Vorteil abzuwickeln.
Insgesamt gibt es an die 10.000 (!) aktive Verfahren, in denen die Heta oder eine ihrer Töchter als Kläger agieren. Meist geht es um Eintreibung ausstehender Forderungen aus Kredit- und Leasingverträgen sowie verschiedene Exekutionsverfahren, Vollstreckungen und Insolvenzverfahren.
Doch demnächst stehen prominente Ex- Hypo- Manager bzw. ihre früheren Kunden wieder einmal vor Gericht:
Ex- Vorstand Günter Striedinger und dem kroatischen Ex- General Vladimir Zagorec wird Untreue bei Immobilienprojekten in Kroatien vorgeworfen ( Schaden 19,8 Millionen Euro).
Gemeinsam mit seinem früheren Chef Wolfgang Kulterer muss sich Striedinger in der Fortsetzung des Prozesses um die Luxusanlage „ Skiper“verantworten ( 105 Mio. € Schaden).
Der frühere HypoMiteigentümer und ExVorstand Tilo Berlin und andere sind bei der Neuauflage des Prozesses um die Sonderdividende dabei ( der OHG hat die Ersturteile teilweise aufgehoben).
Bei Uhrenfabrikant Alfred Riedl („ Jaques Lemans“) und seinem Freund, dem Austrokanadier Walter Wolf, droht ein Zivilprozess um den Verbleib von 240.000 €.
Der Banker Heinrich Pecina muss sich gemeinsam mit Kulterer, Berlin & Co. wegen möglicher Untreue verantworten. Beim letzten Prozesstermin sagten alle Zeugen ab.