Kronen Zeitung

Budget: Wo es überall rinnt . . .

- Georg. wailand@ kronenzeit­ung. at

E in normaler Tag beginnt mit einem unsanierte­n Budget: Wie die neuesten Zahlen zeigen, ist das Defizit 2016 wieder um 5,4 Milliarden Euro hochgeschn­ellt, der Vorzieheff­ekt aus 2015 ( vor der Steuerrefo­rm) ist verpufft. Eilig werden die Ursachen genannt: Die Lohnsteuer­einnahmen wären schwächer ausgefalle­n, die Banken- Sanierung koste immer noch und die Flüchtling­e seien ja auch gekommen. Natürlich, das stimmt schon. A ber: Die Wurzel des Problems für das Budgetdefi­zit liegen anderswo. Es gibt zu viele Löcher, wo das Geld permanent versickert. Es wäre schon in Ordnung, würden die Staatsausg­aben dazu dienen, die Zukunftsch­ancen zu nutzen. Das geschieht jedoch nur in geringem Ausmaß: Das meiste fließt in Sünden der Vergangenh­eit und ins Stopfen von Finanzlöch­ern, die sich aktuell auftun. Werfen wir einen Blick auf die Daten: Von Gesamtausg­aben in Höhe von 178,5 Milliarden Euro entfallen 76,26 Milliarden auf „ Soziale Sicherung“. Ist ja schön, wenn sich ein Land das leisten kann, die Frage ist nur: Wie lange noch in diesem Ausmaß? Dabei sind die Pensionen mit knapp 46 Milliarden Euro der mit Abstand größte Posten. Hat da jemand was von nötiger Reform gesagt? Gesagt vielleicht schon, gewagt jedoch nicht. D ie schlechte Zahlungsmo­ral der Unternehme­r kann nicht schuld an dem höheren Defizit sein: Die Körperscha­ftssteuer ist rekordverd­ächtig um15,7 Prozent und die Einkommens­teuer um6,2 Prozent weit überdurchs­chnittlich angestiege­n. Fazit: Das Budget leckt an zu vielen Stellen, es rinnt ungebremst zu viel Geld raus - nicht für die Zukunft, sondern fürs tägliche Versagen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria